Bielefeld - Ein hüft- und herzkranker Rentner ist seiner Ehefrau beim Wandern an der Mosel davongelaufen. Während seine Frau ihn in den Weinbergen suchte, trank er "mit einer jüngeren Dame ein Käffchen", wie die Polizei in Cochem (Rheinland-Pfalz) am Freitag berichtete.

Die 75-jährige Touristin aus Bielefeld sei "sehr aufgelöst" auf der Wache in Cochem erschienen. Sie habe ihren 76-jährigen Ehemann beim Wandern verloren. Das Rentnerpaar war am Mittag mit dem Sessellift auf einen Berg gefahren und zu Fuß durch die Weinberge abgestiegen. Der Ehemann sei vorausgelaufen, immer schneller geworden - und plötzlich weg gewesen. Nach fünfstündiger Suche ging die Frau zur Polizei.

Diese veranlasste bei Einbruch der Dunkelheit "großen Bahnhof", wie Polizeihauptkommissar Werner Arenz berichtete: Feuerwehr, Bergwacht, Suchhunde, Krankenwagen, Rettungshubschrauber mit Wärmebildkamera. Da klingelte das Telefon: "Der rüstige 76-jährige Urlauber rief aus seiner Pension an und teilte sein Wohlbefinden mit." Die gute Luft habe seiner Gesundheit gutgetan. Er habe nicht dauernd auf seine doch schon 75-jährige Gattin warten wollen.

Die Polizei freute sich über die "Rettung" des Rentners. Dieser aber werde sich wohl nicht so freuen, wenn er die Rechnung für die Einsatzkosten zugestellt bekomme. (APA, 13.9.2013)