Wien - Verwundert auf die Aussagen von ÖVP-Klubchef Karlheinz Kopf im STANDARD-Interview reagierte ORF-Redakteursratsvorsitzender Dieter Bornemann. "Das mögliche Einsetzen eines zweiten Geschäftsführers riecht stark nach Proporz. Und dass wir unser 'Heil' in einer Gremienreform suchen, hat einen einfachen Grund: Solange es politisch bestellte Gremien gibt, solange gibt es politisch gewünschte Besetzungen. Die Jungfräulichkeit der ÖVP beim Einsetzen von Günstlingen glaube ich auch nicht. Da hat sie in der Vergangenheit schon mehrfach bewiesen, dass ihr die eigenen Interessen wichtiger sind als der ORF", sagte Bornemann.

Warum der ÖVP-Mediensprecher mit der Fernseh-Chefredaktion unzufrieden ist, kann der Vorsitzende des ORF-Redakteursrats jedenfalls nicht nachvollziehen. Und im Zusammenhang mit Kopfs Forderung nach Social Media-Regeln für ORF-Journalisten meinte Bornemann: "Was Kopf mit exzessiver Auslebung meint, weiß ich nicht, ich empfehle ihm aber das Lesen unserer Social Media Guidelines, die wir vor eineinhalb Jahren verabschiedet haben und die tadellos funktionieren." (APA, 14.9.2013)