Kairo - Einen Monat nach der gewaltsamen Niederschlagung der Proteste von Anhängern des gestürzten ägyptischen Präsidenten Mohammed Mursi hat sich die Übergangsregierung des Landes erneut mit einer eindringlichen Warnung an dessen Anhänger gewandt. Die Islamisten hätten seither "viele Verbrechen" begangen, etwa Straßen blockiert, "Journalisten entführt und ihnen ihre Ausrüstung weggenommen", teilte das Innenministerium in der Hauptstadt Kairo am späten Samstagabend mit. Die Regierung werde gegen solche Vergehen "äußerst entschieden" vorgehen.
Erst am Freitag hatte es erneut gewaltsame Zusammenstöße zwischen Anhängern und Gegnern Mursis in mehreren ägyptischen Städten gegeben. Der aus der islamistischen Muslimbruderschaft stammende Politiker war am 3. Juli vom Militär entmachtet worden. Am 14. August räumten Sicherheitskräfte zwei Protestlager von Mursi-Unterstützern in Kairo gewaltsam, wobei Hunderte Menschen getötet wurden. Die Zahl der seither festgenommenen Islamisten liegt bei mehr als 2.000. (APA, 15.9.2013)