Hamburg - Mit der nach eigenen Angaben ersten virtuellen Plattenfirma in Deutschland wollen sechs Hamburger Geschäftsleute die Stars von morgen ins Netz bringen. Die vom neuen Musiklabel Virtual Volume nur unter der Internet-Adresse www.virtual-volume.com veröffentlichten Musikstücke könnten sich die Nutzer gegen Gebühr auf den heimischen Computer herunterladen, sagte der Geschäftsführer des Unternehmens, Andreas Heineke. Die Künstler könnten ihre Musikstücke auf den Seiten kostenlos ins Internet stellen, um sie damit einer größeren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. "In dieser Form gibt es das in Deutschland noch nicht", sagte Heineke, der zuvor Musikchef des Musiksenders MTV war. Gerade neuen Musikern und Bands wolle man dadurch eine Chance geben, bekannt zu werden. Die Dateien lägen im Internet in dem stark komprimierten Dateiformat MP3 vor, das den Nutzern ein schnelles Herunterladen der Stücke ermögliche. Die virtuelle Plattenfirma presse in der Regel keine CDs, unterstütze die Musiker aber wie traditionelle Musikfirmen durch Werbung, Pressearbeit und Fernsehauftritte beim Kooperationspartner NBC Giga. Finanzieren solle sich das neue Angebot durch die Gebühren für die Abrufe der Songs sowie durch Verträge mit der Musikindustrie, an die bei Erfolg einzelne Bands weiter vermittelt werden sollen. Auch auf die Unterstützung von Radiosendern setzen die Firmengründer. Bisher könnten diese nur das spielen, was auf CD veröffentlicht worden sei. Nun seien sie erstmals in Deutschland in der Lage, auch Titel aus dem Internet herunterzuladen und zu senden. (APA/Reuters)