Moskau - In der russischen Atom-U-Bootflotte hat es erneut einen Zwischenfall gegeben. Bei Reparaturarbeiten auf einer Werft im sibirischen Bolschoi Kamen brach am Montag auf dem U-Boot "Tomsk" durch Schweißarbeiten ein Feuer aus, das erst nach fünf Stunden gelöscht werden konnte. Nach Angaben der russischen Pazifikflotte wurde niemand verletzt. Auch sei keine radioaktive Strahlung freigesetzt worden, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur Itar-Tass einen Vertreter des Flottenkommandos.

Nach Angaben der Werft waren die beiden Atomreaktoren an Bord abgeschaltet und in einem sicheren Zustand. Zum Zeitpunkt des Brandes hätten sich auch keine Waffen an Bord befunden. Normalerweise ist die "Tomsk" mit 24 Lenkraketen ausgerüstet.

Seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion gab es auf russischen Atom-U-Booten mehrmals Zwischenfälle und Brände, die zum Teil katastrophal endeten. Beim Untergang der "Kursk" in der Barentssee im Jahr 2000 starben alle 108 Besatzungsmitglieder.

20 Menschen kamen 2008 auf der "Nerpa" durch tödliches Feuerlöschgas um. 2011 wütete ein Feuer auf dem U-Boot "Jekaterinburg". Auch damals erklärten die Behörden wie jetzt auch, dass sich keine Atomraketen an Bord befunden hätten. Ein angesehene Fachzeitschrift berichtete später allerdings unter Berufung auf mehrere ungenannte Quellen, dass dies nicht gestimmt habe. (APA, 16.9.2013)