Martin Walser war bei den diesjährigen Literaturtagen Sprachsalz zu Gast.

Foto: Sprachsalz/Yves Noir

Hall in Tirol – Es war dem Überraschungsgast Martin Walser vorbehalten, am Sonntagnachmittag den Auftakt zu einer neuen literarischen Dekade abzuschließen. Zum elften Mal schon fanden vergangenes Wochenende im Parkhotel in Hall in Tirol die internationalen Literaturtage Sprachsalz statt, die mittlerweile einen festen Platz im literarischen Jahreskalender – nicht nur der Region – einnehmen.

Ismail Kadaré, Colum McCan, Kenzaburo Oe, Frank McCourt und Péter Nádas haben hier in den letzten zehn Jahren gelesen – so wie fast alle, die im deutschen Sprachraum Rang und Namen haben. Heuer standen neben der jüngeren österreichischen Autorenfraktion Markus Köhle, Hanno Millesi und Michael Stavaric, er präsentierte in Hall seinen neuen Roman "Königreich der Schatten", vor allem Altmeister wie der US-Amerikaner Alan Kaufman (Jg. 1944), der mit Norbert Gstrein über das autobiographische Schreiben sprach, und die Grande Dame der Schweizer Literatur, Erica Pedretti (83), im Zentrum des Interesses. Wobei in dem von Magdalena Kauz, Ulrike Wörner, Urs Heinz Aerni, Heinz D. Heisl und Elias Schneitter kuratierten dreitägigen Festival mit Lesungen von Kaufman, Waltraud Haas, André Rudolph und Zehra Cirak auch die Lyrik nicht zu kurz kam.

Insgesamt, vermelden die Veranstalter, konnten zu den Lesungen, die bei Sprachsalz traditionell gratis sind, 3.500 Besucher begrüßt werden. Nächstes Jahr finden die Internationalen Literaturtage Sprachsalz vom 12. bis 14. September statt. (red, derStandard.at, 16.9.2013)