Shanghai/Paris - Dem französischen Nahrungsmittelriesen Danone droht neuer Ärger mit den chinesischen Behörden. Die bereits wegen Preisabsprachen bestrafte Babymilch-Sparte des Konzerns sieht sich nun auch mit Bestechungsvorwürfen konfrontiert. Der Sender China Central Television (CCTV) berichtete am Montag, das Unternehmen habe in einem städtischen Krankenhaus der Stadt Tianjin Ärzte bezahlt, damit diese sich für seine Produkte starkmachen.

37.000 Dollar im Monat

CCTV berief sich auf einen früheren Vertriebsmanager von Danone, der seine Anschuldigungen mit einer detaillierten Liste von Überweisungen belegt haben soll. Demnach erhielten Klinik-Beschäftigte Zuwendungen über insgesamt umgerechnet etwa 28.000 Euro im Monat.

Die Danone-Tochter Dumex äußerte sich "extrem schockiert" über den Bericht und kündigte eine sofortige Untersuchung an. "Dumex Baby Food hält sich strikt an chinesische Gesetze und Bestimmungen", hieß es in der Erklärung.

Preisabsprachen

Danone gehört zu einer Reihe von Firmen, die im August wegen Preisabsprachen und Wettbewerbsverstößen im chinesischen Babymilch-Markt zu einer Rekordbuße verdonnert wurden. Die Behörden gehen verstärkt gegen Korruption in mehreren Branchen vor. Betroffen ist vor allem der Pharmasektor mit zahlreichen internationalen Anbietern. Bestechung ist im chinesischen Gesundheitssystem weit verbreitet. Mediziner in staatlichen Krankenhäusern werden vergleichsweise schlecht bezahlt. (APA, 16.9.2013)