Moskau - Russland weitet seine Militärpräsenz in der Arktis wieder aus. Angesichts der zunehmenden Bedeutung des Nordpolarmeers für die Handelsschifffahrt werde ein Militärstützpunkt auf den Neusibirischen Inseln reaktiviert, kündigte der russische Präsident Wladimir Putin am Montag an. Die russischen Streitkräfte hatten die Marine- und Luftbasis im Jahr 1993 aufgegeben.

Zuletzt gewann der Stützpunkt wieder an strategischer Bedeutung, weil infolge des Klimawandels die Schifffahrtsrouten durch die früher unpassierbaren arktischen Gewässer nun während der Sommermonate befahrbar sind. Im Vergleich zu den traditionellen Passagen, insbesondere der durch den Suez-Kanal, kann die Nordroute die Fahrtzeit für Handelsschiffe von Asien nach Europa um bis zu zwei Wochen verkürzen.

Putin kündigte an, sowohl den Marinestützpunkt als auch den Flugplatz auf dem Archipel wieder in Betrieb zu nehmen. Die Inselgruppe sei ein "sehr wichtiger Standort im Arktischen Meer", erklärte der Staatschef. Bereits in der vergangenen Woche waren mehrere Kriegsschiffe bei der Insel Kotelny, der mit Abstand größten des Archipels, eingetroffen. Die Flotte hatte Material für Instandsetzungsarbeiten am Flugplatz geladen. (APA, 16.9.2013)