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Die schematische Darstellung zeigt die Auswirkungen von Alzheimer auf die Nervenzellen.

Grafik: APA

Wien - Offenbar ist Morbus Alzheimer nur ein Teil der degenerativen und mit Abbauprozessen im Gehirn verbundenen Erkrankungen älterer Menschen. Eine aktuelle Studie des Klinischen Instituts für Neurologie der MedUni Wien am AKH legt zumindest den Schluss nahe, dass neurodegenerative Erkrankungen abseits von Morbus Alzheimer bei alten Menschen noch häufiger sind als bisher angenommen.

Eine neue Analyse der Vienna Trans-Danube Aging (VITA)-Studie, die von Forschern der Medizinischen Universität Wien, des SMZ-Ost Donauspitals und des Ludwig Boltzmann Institutes für Altersforschung erstellt wurde, erschien nun im Fachjournal "Acta Neuropathologica" . "Die VITA-Studie zeigt, dass zusätzlich zu den klassischen Alzheimer-assoziierten Veränderungen im alternden Gehirn weitere neurodegenerative Erkrankungen auftreten, die durch Proteinablagerungen im Gehirn charakterisiert sind", sagt Gabor Kovacs vom Klinischen Institut für Neurologie.

Darüber hinaus stellten die Wissenschaftler fest, dass Kombinationen dieser "Proteinopathien" (Krankheiten, die durch schädliche Proteinablagerungen, fehlendem Abbau von Eiweißstoffen oder dem Entstehen von toxischen Proteinen hervorgerufen werden) untereinander und mit Erkrankungen der Blutgefäße häufiger sind, als das bislang vermutet wurde. Laut Kovacs könnten einige dieser krankhaften Veränderungen zu einem rascheren Fortschreiten der Demenz führen. Allerdings gibt es anscheinend auch Variationen, die weniger "schädlich" sind und sich weniger rapide entwickeln. (APA/red, derStandard.at, 18.9.2013)