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Welcher Kategorie Kaffee zuzuordnen ist, liegt wohl auch in der Nase des Riechers. Im Bild: Kaffeearoma-Tester in Panama.

Foto: Reuters/ALBERTO LOWE

San Francisco - Die menschliche Geschmackswahrnehmung wird bekanntermaßen in fünf Kategorien eingeteilt: süß, bitter, umami, salzig und sauer. Doch wie ist das mit der olfaktorischen Wahrnehmung? US-Forscher legten jetzt erstmals eine grundlegende Kategorisierung von Gerüchen vor. Die statistisch erhobenen Ergebnisse wurden im Fachjournal "PLOS ONE" veröffentlicht. "Erste Untersuchungen zeigen, dass es eine kleine Anzahl von Basisgerüchen gibt, die die gesamte Duftpalette abdecken können", heißt es in dem Artikel.

Datenkompression

Als Grundlage diente den Wissenschaftern ein Standardwerk der Geruchsforschung, der "Atlas of Odor Character Profiles" von Andrew Dravnieks aus dem Jahr 1985. Darin sind über 140 Geruchsprofile beschrieben. Diese analysierte das Team um Jason Castro vom Bates College mit einer komplexen, statistischen Methode namens Non-Negative Matrix Factorization (NMF). Durch die rechnerische Vereinfachung der olfaktorischen Informationen und Kompression in zusammenhängende Kategorien, ähnlich etwa der Datenkompression von digitalen Audiofiles, konnten die Forscher zehn Kategorien festlegen: wohlriechend, holzig-harzig, fruchtig (nicht-zitronig), chemisch, minzig, süß, Popcorn, Zitrone, beißend und verwesend-faulig.

Nicht endgültig

 Als feststehend und endgültig betrachten die Forscher diese Kategorien nicht, dafür sei die Anzahl der untersuchten Gerüche zu gering. "Es ist weiterhin unklar, wie viele grundlegende Arten von Gerüchen es gibt. Aber unsere Studie unterstützt die Theorie, dass die Welt der Düfte klar von einer Handvoll Basisgerüchen strukturiert ist", so Studienleiter Castro. Von der systematischen Einordnung erhoffen sich die Forscher ein besseres Verständnis der physischen Wahrnehmung von Gerüchen. (APA/red, derStandard.at, 19.9.2013)