Der französische Kabelnetzbetreiber Numericable will zum Abbau seines Schuldenbergs und zur Auslösung von Großaktionären einen Minderheitsanteil an die Börse bringen. Ziel sei es, 20 bis 40 Prozent des Unternehmens als Aktien zu listen, teilte der Konzern am Donnerstag mit, der damit auch Profit aus dem Kabelnetz-Boom in Europa schlagen will.

Dabei könnte Numericable etwa bis zu zwei Mrd. Euro einnehmen. Im Zuge des Börsengangs können die Miteigner des Konzerns, die Finanzinvestoren Cinven und Carlyle, aussteigen.

Wachstum

"Der IPO gibt unseren Anteilseignern Liquidität und uns die Möglichkeit, mehr in unser Netz zu investieren, um das Wachstum anzukurbeln", sagte Vorstandschef Eric Denoyer. Die Aussichten sind gut: Es wird damit gerechnet, dass der europäische Markt weiter wächst, da immer mehr Menschen schnelle Datennetze benötigen. Der Markt ist extrem in Bewegung: So will unter anderem der britische Mobilfunkriese Vodafone Kabel Deutschland für 11 Mrd. Euro übernehmen.

Denoyer äußerte sich nicht zum Zeitpunkt des Börsengangs. Mit der Angelegenheit vertrauten Personen zufolge könnte es bereits Anfang November so weit sein. Daneben plant Numericable eine Kapitalerhöhung von 200 bis 250 Mio. Euro, um seinen Schuldenberg von 2,7 Mrd. Euro abzubauen. Zudem will der Konzern, der Bezahlfernsehen, Internet sowie Festnetz-Gespräche anbietet, sein Glasfasernetz ausbauen. Da hinkt Numericable den heimischen Rivalen Bouygues und der Vivendi i-Tochter SFR hinterher. (APA, 19.9. 2013)