Budapest - Im Budapester Opernhaus könnte zum Saisonauftakt wegen eines seit Juni 2011 ausstehenden Kollektivvertrages gestreikt werden, berichten ungarische Medien am Donnerstag.

Hinter dem Aufruf steht die Unabhängige Gewerkschaft der Mitarbeiter der Oper (ODFSZ). Laut der ODFSZ sei das Fehlen des Kollektivvertrages von großem Nachteil für die Mitglieder des Opernensembles, da es keine Garantie dafür gebe, dass Gehälter und sonstige Zuwendungen der vorangegangenen Saison ihren Realwert behalten. Die ODFSZ fordert auch Beschäftigungsgarantien für die Ensemblemitglieder und erinnert daran, dass das zuständige Ministerium dem Opernhaus für die Erneuerung, Eröffnung und Betreibung des Budapester Erkel-Theaters zusätzlich 2,4 Milliarden Forint (ca. 10 Mio. Euro) zugesagt hätte, wobei jetzt jedoch nur noch von 1,1 Milliarden fließen sollen.

Führen die Verhandlungen bis Samstag zu keinem Erfolg, würden die Verdi-Oper "Falstaff" und damit die Saisoneröffnung entfallen. Der Direktor des Opernhauses, Szilveszter Okovacs, kritisiert den Streikaufruf, mit dem der Start des Opernhauses in die neue Saison "zerstört werden soll". Dies würde der Einrichtung ebenso schaden wie der ungarischen Opernkultur. Okovacs hofft auf die "Vernunft" der Künstler.  (APA, 19.9.2013)