Wien - "Die ÖVP sticht damit hervor, dass sie Fortschritte im Tierschutz blockiert", erklärte Martin Balluch am Donnerstag. Dazu präsentierte der umstrittene Obmann des Vereins gegen Tierfabriken (VgT) Fotos aus Tierhaltungen von Mandataren aus dem Nationalrat, Bundesrat und diversen Landtagen.

Die Bilder zeigten schlimme Verhältnisse: Truthühner, auf engstem Raum zusammengepfercht. Kühe und Schweine, die in ihren Ställen in den eigenen Exkrementen stehen müssen.

Auch Bauernbund-Präsident betroffen

Die Tiere lebten "an ihrem physiologischen Limit", prangerte Balluch an und kritisierte, dass sich die Tierliebe der Bevölkerung keineswegs bei ihren Vertretern widerspiegle. Konkret richteten sich die Vorwürfe unter anderem gegen die Schweinezucht von Bauernbund-Präsident Jakob Auer, ÖVP-Abgeordneter im Nationalrat.

Der verwahrte sich prompt gegen die "politisch motivierte Hetze", vermutete eine "rot-blau-grüne Wahlpropaganda" hinter Balluchs Attacken - und überhaupt: Die Fotos seien "manipuliert", sagte Auer, und "teils gefälscht".

Was der Vereinsobmann Auer und Co noch vorhielt: dass sich die Partei in den letzten Jahrzehnten gegen Verschärfungen beim Tierschutz gestemmt habe. So habe die ÖVP ein Verbot der betäubungslosen Kastration von Ferkeln ebenso verhindert wie ein Ende der Enthornung von Rindern. (ka, DER STANDARD, 20.9.2013)