Auf der Mariahilfer Straße geht die Exekutive gegen zu schnelle Radfahrer vor.

Foto: Heribert Corn

Stimmt: Mittlerweile ist es besser. Aber allein, dass das nur gelang, weil die Polizei mit Laserpistolen in der "Mahü" rasende Radfahrer konsequent abfing, spricht Bände.

Zum einen beweist es, dass der Anteil an Vollpfosten unter Radfahrern ebenso hoch ist wie unter Autofahrern. Zum anderen, dass der andere gefährdende Regelbruch eben dazu führt, dass die vernünftige Mehrheit für die Idiotie weniger gestraft wird.

Radfahren verbieten

Und darum kommt hier der für eine Radkolumne ketzerische Satz: So bedauerlich – und aus verkehrszeichensetzenden Gründen falsch – es auch wäre, ich hätte vollstes Verständnis dafür, wenn in der Fußgängerzone auf der Wiener Mariahilfer Straße das Radfahren verboten wird. Zur Gänze.

Denn so wie es auch in Woche fünf der "Fuzo" noch KfZ-Piloten gab, die – von Mariahilfs Bezirksvorsteherin Renate Kaufmann aufgehalten und befragt – erklären, sie würden "aus Prinzip", solange es möglich sei, in und durch die Fuzo fahren, gibt es immer noch das dazu passende Rad-Pendant: Entfesselte Biker zwischen Kindern und alten Leuten, die den neuen Stadtraum langsam zu erobern wagen, durchpreschen zu sehen, ist nicht lustig.

Auf stur schalten

Ja, auch mich haben die Laser-Cops schon "rausgefischt". Und belehrt, dass 10 km/h nicht Schrittgeschwindigkeit sind. Dass ein Fahrrad da instabil wird, wusste der Beamte: "Normalerweise reichen Hausverstand und Rücksicht. Aber solange manche hier den Zielsprint der Tour de France üben, bleibt uns halt nix anderes übrig: Wir müssen auf stur schalten. Und dann verlieren alle." (Thomas Rottenberg, DER STANDARD, 20.9.2013)