New York/Den Haag - Trotz eines internationalen Haftbefehls wegen Völkermords wird der sudanesische Präsident Omar al-Bashir zur UNO-Vollversammlung nach New York reisen. Die Vereinten Nationen bestätigten am Freitag, dass Bashir offiziell als Redner seines Landes gemeldet ist. Zuvor hatten mehrere Menschenrechtsgruppen über die Pläne berichtet und sie scharf kritisiert. Wenn Bashir in New York Hof halten könne, sei das eine Verhöhnung der Opfer.
Bashir wird seit fünf Jahren mit internationalem Haftbefehl gesucht, weil er für den Völkermord in der Region Darfur verantwortlich gemacht wird. Er kann kaum reisen, weil die mit dem Internationalen Strafgerichtshof (IStGH bzw. ICC) verbundenen Länder ihn festnehmen und ausliefern müssten. Die USA gehören zwar nicht dazu, arbeiten mit dem Gericht aber zusammen und haben den Völkermord im Sudan immer wieder scharf verurteilt.
Der Campus der Vereinten Nationen im Osten Manhattans ist zwar exterritoriales Gebiet, auch die Staats- und Regierungschefs müssen für die UNO-Vollversammlung aber über die drei internationalen Flughäfen anreisen.
Bei dem 2003 ausgebrochenen, zehnjährigen Bürgerkrieg zwischen aufständischen schwarzen Stammeskämpfern in Darfur und der von Arabern dominierten Staatsführung, welche die ihr getreue Janjaweed-Reitermiliz unterstützte, kamen nach UNO-Angaben mehr als 300.000 Menschen ums Leben. (APA, 21.9.2013=