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Ist Bert van Marwijk der neue Steuermann der Hanseaten?

Foto: APA/EPA/Van Lonkhujsen

Hamburg - Verwirrung um den neuen Trainer des Hamburger SV: Zwar bestätigte der ehemalige niederländische Bondscoach Bert van Marwijk eine Einigung mit dem taumelnden Bundesligisten und kündigte sogar für den Sonntag eine Fahrt nach Hamburg an. HSV-Sportchef Oliver Kreuzer wird er dort nicht antreffen. Dieser nämlich flog nach Informationen von Sky Sport News HD und Sport Bild einen Tag nach der 0:2-Niederlage im Nordderby gegen Werder Bremen in die Schweiz, um mit Coach Christian Gross (früher VfB Stuttgart) zu verwandeln. 

Van Marwijks Erzählungen

Der 61-jährige van Maarwijk hatte die Details seines angeblichen neuen Arbeitsverhältnisses im niederländischen TV-Sender NOS am späten Samstagabend selbst verkündet.

"Der HSV hat mich direkt nach der Entlassung von Thorsten Fink angerufen. Wir haben uns dann noch in der Woche zusammengesetzt. Ich habe gesagt, was ich anbieten kann. Sie haben mir gesagt, was sie wollen. Der Vertrag läuft über zwei Jahre mit der Option einer Verlängerung von einem Jahr", sagte van Marwijk. Und kam gar ins Schwärmen: "Hamburg ist eine fantastische Stadt. Der HSV hat ein prächtiges Team mit einer großen Tradition und einem schönen Stadion."

Van Marwijk, der ehemalige Trainer von Feyenoord Rotterdam und Borussia Dortmund (2004 bis 2006), hatte von 2008 bis zum vergangenen Jahr die niederländische Nationalmannschaft betreut. Er galt als Favorit auf den Job in Hamburg. Kreuzer hatte dem Aufsichtsrat seine Verpflichtung empfohlen, nachdem Bremens Ex-Trainer Thomas Schaaf angeblich abgesagt hatte.

Wiedersehen mit Van der Vaart

In Hamburg trifft van Marwijk auf seinen Landsmann Rafael van der Vaart. Kontakt mit dem HSV-Kapitän habe er aber noch nicht aufgenommen, sagte er. "Ich halte nichts davon, schon im Vorfeld Dinge zu besprechen. Ich begegne ihm beim HSV jetzt oft genug. Ich kenne ihn sehr gut und er mich", sagte er. Im Nationalteam war das Verhältnis zwischen den beiden nicht immer einfach, Van der Vaart musste des öfteren auf der Bank Platz nehmen. 

Ein schwieriger Fall

Der HSV ist nach der vierten Niederlage im sechsten Spiel auf Relegationsplatz 16 abgerutscht und taumelt in den letzten Jahren von Krise zu Krise. Ein schwerer Fall also, für jeden Trainer, das ist dem Kandidaten nicht entgangen: "Im Moment präsentiert sich der HSV weit unter den Erwartungen. Auf der einen Seite wird es deshalb eine große Herausforderung, auf der anderen Seite aber auch sehr schwer", meinte Van Marwijk.

Auf der HSV-Bank saßen bislang drei Niederländer als Cheftrainer. Martin Jol löste am 1. Juli 2008 seinen gut 17 Monate amtierenden Landsmann Huub Stevens ab, ehe Ricardo Moniz (Ex-Salzburg) ab April 2010 für rund zwei Monate auf Interimsbasis die sportliche Verantwortung beim Bundesliga-Gründungsmitglied übernahm. (sid/red - 22.9. 2013)