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Die Besiktas-Fans brachten beim Platzsturm auch gleich Sitzgelegenheiten mit.

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Istanbul - Nach den schweren Ausschreitungen im Istanbuler Stadtderby zwischen Spitzenreiter Besiktas und Meister Galatasaray in der Süper Lig berät der türkische Fußballverband TFF über Sanktionen. Die Partie vor der Rekordkulisse von 76.127 Zuschauern war in der Nachspielzeit beim Stand von 1:2 (1:0) für die Gäste abgebrochen worden, nachdem hunderte Besiktas-Anhänger den Platz gestürmt hatten.

"Die Polizei wird die notwendigen Schritte einleiten, um die verschiedenen Aspekte aufzuklären", wurde Innenminister Muammer Güler in türkischen Medien zitiert. Insgesamt soll es zu 66 Festnahmen gekommen sein. Laut TFF-Vize Ufuk Özerten will der Verband die Berichte von Beobachtern und Schiedsrichter untersuchen. "Wir müssen lernen, dass Fußball ein Spiel ist", sagte Özerten der Zeitung "Hürriyet".

Melo als Auslöser

Auslöser der Gewalt war offenbar das Verhalten des brasilianischen Galatasaray-Mittelfeldspielers Felipe Melo, der nach einem brutalen Foul in der 90. Minute die Rote Karte gesehen und auf dem Weg in die Kabine sein Trikot hochgehalten hatte. Kurz vor der Eskalation war bereits Besiktas-Coach Slaven Bilic auf die Tribüne verwiesen worden. Die Situation im Stadion geriet daraufhin außer Kontrolle, Spieler beider Teams flüchteten in die Katakomben. Polizei und Ordnungskräfte versuchten zunächst vergeblich, Herr der Lage zu werden.

Nach der Führung für Besiktas durch den früheren Bremer Hugo Almeida in der 18. Minute hatte Superstar Didier Drogba mit einem Doppelschlag (60., 72.) in der zweiten Halbzeit das Spiel zugunsten der Gäste gedreht. (sid, 23.9.2013)