Stockholm - An der Spitze des Weltklimarats IPCC steht ein Wechsel bevor: Der IPCC-Vorsitzende Rajendra Pachauri kündigte laut einem Bericht von "Spiegel Online" vom Montag für 2015 sein Ausscheiden aus dem Amt an. Nach dem Ende seiner zweiten Amtszeit würde für ihn Schluss sein, sagte er dem Bericht zufolge in Stockholm am Rande der Plenartagung des Weltklimarates, bei der bis Freitag die Zusammenfassung des ersten Teils des neuen IPCC-Reports verabschiedet werden soll.

Der seit 2002 amtierende 73-jährige Inder hatte den Friedensnobelpreis entgegengenommen, den der Weltklimarat 2007 zugesprochen bekommen hatte. 2010 überstand Pachauri die größte Krise des Klimarats, als Fehler im IPCC-Bericht bekannt geworden waren.

2011 lehnte Pachauri einen Rücktritt ab, nachdem der InterAcademic Council IAC, der die Arbeit des IPCC begutachtet hatte, empfohlen hatte, der Vorsitzende solle nur eine Amtszeit fungieren. In der aktuellen Fassung der Satzung steht, der Vorsitzende solle eine Amtszeit lang fungieren, könne aber für eine zweite bestimmt werden, wenn der Weltklimarat dies wünsche. 2015 ist klimapolitisch ein entscheidendes Jahr: Bei der UN-Klimakonferenz soll endlich ein neues international verbindliches Klimaschutzabkommen beschlossen werden.

Hintergrund: Weltklimarat wertet wissenschaftliche Daten aus

Der IPCC wurde vor 25 Jahren gegründet und hat fast 200 Staaten als Mitglieder. Er soll aufzeigen, wie sich der Klimawandel auf Natur und Mensch auswirkt, wie er gebremst werden kann und welche Anpassungsstrategien es gibt. Das Gremium mit Sitz in Genf forscht dabei nicht selbst, sondern sammelt wissenschaftliche Daten und wertet sie aus. Bisher hat es 1990, 1995, 2001 und 2007 umfassende Berichte veröffentlicht.

Für seinen Kampf gegen den Klimawandel erhielt der IPCC 2007 den Friedensnobelpreis. IPCC steht für Intergovernmental Panel on Climate Change (Zwischenstaatlicher Ausschuss zum Klimawandel). Ins Leben gerufen hatten ihn das UN-Umweltprogramm (UNEP) und die Weltwetterorganisation (WMO). (APA, 23.9.2013)