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Ergänzungen und Hinweise zur Netzwerkgrafik:

Allgemein: Die Netzwerkgrafik kann nur eine Annäherung an die im syrischen Bürgerkrieg aktiven Gruppierungen sein, das gesamte Spektrum jedoch nie zur Gänze darstellen. Allianzen und Verschmelzungen einzelner Gruppen, Parteien und Kampfverbänden haben sich immer wieder neu gebildet und aufgelöst. Aufgrund der instabilen Lage im Land, beruht die Darstellung darüber zu einem Großteil auf den Angaben betroffenen Gruppen selbst und kann in den meisten Fällen nur schwer überprüft werden.
Ergänzungen:
Zahlreiche kleine Verbände, die vermutlich unter 1000 Mann haben, werden in der Grafik nicht dargestellt, um die Komplexität nicht weiter zu erhöhen. Auch kurdische Gruppierungen und Parteien werden aus diesem Grund nicht dargestellt, da diese wohl eine eigene Netzwerkgrafik benötigen würden. Verbindungen zwischen Rebellengruppen und kurdischen Verbänden bestehen – wie zum Beispiel bei der Suqur-al-Kurd-Brigade – dennoch.
Quellen:
Web-Präsenzen der genannten Rebellengruppen, Pressemitteilungen und Videos der Verbände (z.B. von gemeinsamen Operationen), Institute for the Study of War, Washington Institute for Near East Policy, Medienberichte von BBC News, New York Times, Al-Jazeera. Viele Angaben können jedoch nicht überprüft werden. Vor allem die Angaben über Stärke und Größe einzelner Verbände stellen nur eine grobe Schätzung dar und sind mit Vorsicht zu genießen, da in der Vergangenheit vor allem Verbände der Freien Syrischen Armee zu Übertreibungen neigten.
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Luxuriöse Hotels, noble Abendessen und zahlreiche Treffen mit Spitzenpolitikern aus aller Welt standen für Ahmed al-Jarba, Chef der Nationalen Koalition der syrischen Revolutionäre und oppositioneller Kräfte, vergangene Woche am Rande der UN-Vollversammlung auf dem Programm.

Doch der syrische Oppositionschef wird sein New Yorker Hotelzimmer bald gegen das Kriegsgebiet in Aleppo eintauschen müssen, in das er demnächst reisen will. Denn Ahmed al-Jarba ist zunehmend ein Oppositionschef ohne Opposition, nachdem sich mehrere islamistische Brigaden von der Nationalen Koalition losgesagt haben.

Neuorganisation gefordert

Mehrere mächtige Rebellengruppen distanzierten sich am Mittwoch von dem vom Westen gestützten oppositionellen Dachverband, der vom Ausland aus agiert. Insgesamt 13 Gruppen, von denen mindestens drei bisher als Unterstützer der Nationalen Koalition galten, unterzeichneten eine Erklärung, in der sie dem Bündnis die Loyalität aufkündigten. Sie fordern eine Neuorganisation der Opposition gegen Präsident Bashar al-Assad nach islamistischen Maßstäben und unter Beachtung des islamischen Rechts. Auch die Freie Syrische Armee (FSA), der militärische Arm der Nationalen Koalition, unterstützte die Erklärung.

Eine Opposition aus dem Ausland werde nicht akzeptiert, hieß es in der in einem Internet-Video veröffentlichten Erklärung. Man fühle sich von der Nationalen Koalition und ihrer Übergangsregierung nicht vertreten. Daher werde der Dachverband von den Unterzeichnergruppen nicht anerkannt. Dazu zählten vor allem große islamistische Kampfverbände wie die Ahrar ash-Sham, die Tawhid-Brigaden und die jihadistische Al-Nusra-Front. Letztere wird vom Westen verdächtigt, ein Ableger von Al-Kaida in Syrien zu sein.

Weitere Fragmentierung

Doch selbst innerhalb des Spektrums radikalislamischer Verbände gibt es Spannungen, die sich inzwischen in offenen Konflikten entladen haben. Vor allem mit dem ursprünglich irakischen Al-Kaida-Ableger Islamischer Staat im Irak und der Levante (ISIS) kam es in den vergangenen Wochen im Norden Syriens zu Kämpfen.

Die Abspaltung und weitere Fragmentierung ist ein herber Rückschlag für die Bemühungen, vor Ort eine geordnete Rebellenbewegung aufzubauen. Westliche Länder haben die Nationale Koalition ermutigt, eine glaubwürdige Gruppe anzuführen und den Aufstieg der Islamisten zu verhindern.

Die Syrische Nationale Koalition war im vergangenen Jahr in Katar gegründet worden. Ihr Ziel ist es, nach einem Machtwechsel eine Übergangsregierung in Syrien zu bilden. In dem seit Anfang 2011 dauernden Konflikt sind mehr als 100.000 Menschen getötet worden, Millionen sind auf der Flucht. Oppositionelle sehen die Nationale Koalition bereits seit längerem kritisch. Ihr wird vorgeworfen, keinen Kontakt zu den Menschen im Land zu haben. (Stefan Binder, derStandard.at, 27.9.2013)