Der ORF wird gegen Google eine Sachverhaltsdarstellung bei der Bundeswettbewerbsbehörde einbringen. Das sagte ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz am Mittwoch bei den Österreichischen Medientagen. Der ORF will demnach klären lassen, ob der Suchmaschinen-Betreiber seine "übergroße Marktmacht einsetzt, um den Wettbewerb zu verzerren". Konkret geht es laut Wrabetz um die Verwendung von diskriminierenden Adblockern auf Webseiten.

Wrabetz wies auch auf die Größenverhältnisse hin. Fernsehanstalten inklusive Zulieferfirmen beschäftigten in Europa rund sechs Millionen Mitarbeiter und erzielten einen Werbeumsatz von 31 Milliarden Euro. Google beschäftige in Europa ein paar tausend Mitarbeiter und verdiene elf Milliarden Euro mit Werbung - "da geht es auch um eine volkswirtschaftliche Betrachtung".

Google im Kreuzfeuer

Wie jedes Jahr um diese Zeit stand Google-Österreich-Vertreter Markus Kienberger im Kreuzfeuer der österreichischen Medienmacher, heuer neben Wrabetz vertreten durch Zeitungsverband-Geschäftsführer Thomas Kralinger. Wie jedes Jahr wurde der Chef einer 20-köpfigen Mannschaft zu den in Österreich bezahlten Steuern des geschätzt 140 Millionen Euro starken Online-Werbeertrags durch Google befragt, und wie jedes Jahr konnte er darauf wegen seiner "Compliance"-Verpflichtungen nicht antworten.

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