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Bei einem Elektromobil, wie beim i3 von BMW, ist der Energieaufwand in der Erzeugung etwa so hoch, wie jener, später beim Fahren. Grund dafür sind der sparsamere Antrieb und der höhere Bedarf in der Erzeugung.

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Energiebilanzen, die den gesamten Lebenszyklus von Autos betreffen, werden von den Fahrzeugherstellern tendenziell ungern verraten. Immerhin dringen da und dort Einzelheiten ans Licht, etwa unlängst bei einem Kongress des oberösterreichischen Automobilclusters.

So entfällt laut Wolfgang Steiger, Leiter Zukunftstechnologien, VW AG, bei einem Golf je nach Motorisierung und Nutzungsbedingungen der Anteil der für die Herstellung benötigten Energie auf 15 bis 20 Prozent. Das heißt, 80 bis 85 Prozent der insgesamt umgesetzten Energie werden in Form von Diesel oder Benzin in den Tank gefüllt.

Energieaufwand ist gestiegen

Die Werte für die Produktion sind also heute um einiges höher als früher, als man von 10 bis 15 Prozent sprach. Dies nicht nur deshalb, weil Autos schwerer geworden sind und weniger verbrauchen, sondern weil heute die Datenlage besser ist, da jedes Zulieferunternehmen die Energiebilanz seines Produkts ans Werk liefern muss.

Wenn man die vielen Modelle der VW-Gruppe anschaut und bedenkt, dass ein Auto aus zigtausend Teilen besteht, sind das enorme Datenmengen.

Halbe-Halbe bei E-Mobilen

Spannend ist nun, wie hoch der Energieaufwand zur Produktion von Elektro- und Hybridautos ist, wo neue Werkstoffe verwendet werden, die extrem energieintensiv in der Herstellung sind. Hier spricht Steiger von etwa 50:50 bei einem Elektroauto. Bei einem Hybridauto können wir also mit 30, 40 Prozent und mehr für die Herstellung rechnen.

Daraus unser Schluss: Alternative Antriebe sind nicht unbedingt sparsamer, der Energieverbrauch verlagert sich lediglich vom Fahren in Richtung Herstellung. Damit lässt sich immerhin der Einsatz regenerativer Energieformen leichter erhöhen und der Erdölverbrauch zurückfahren. (Rudolf Skarics, DER STANDARD, 27.9.2013)