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Microsoft-CEO Ballmer hat intern Abschied genommen.

Foto: LEE JAE-WON / reuters

Auch wenn die Bilanz der Ära Steve Ballmer bei Microsoft von vielen kritisch beäugt wird, eines kann man dem langjährigen CEO nicht vorwerfen: dass er sich zu wenig für sein Unternehmen eingesetzt hat. Seine enthusiastischen Auftritte sorgten über die Jahre immer wieder für Diskussionsstoff - und Begeisterung bei den eigenen Entwicklern.

Retrospektive

Insofern ist es nur logisch, dass sich Ballmer auf ähnlich exzentrische Weise verabschiedet hat. Vor 13.000 anwesenden Angestellten - plus 25.000, die das Spektakel über einen Livestream verfolgten - absolvierte der Noch-CEO am Donnerstag seinen letzten großen internen Auftritt und sorgte dafür, dass dieser länger in Erinnerung bleiben wird.

Die Anfänge

So lieferte er eine sehr emotionale - und persönliche - Retrospektive seiner Zeit bei Microsoft, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Er erinnere er sich noch gut daran, als er seinen Eltern Anfang der 80er Jahre klarmachen musste, dass er vorhabe, die Standford Business School zu verlassen, um zu Microsoft zu gehen - und seinem Vater erst einmal erklären musste, was ein "Personal Computer" eigentlich ist.

Tanzeinlagen

Doch Ballmer hatte auch noch andere Reminiszenzen an die frühen Jahre zu bieten: So spielte er während der Veranstaltung Michael Jacksons "Wanna Be Startin' Somethin'" ab - dieselbe Nummer, die er bei seinem ersten Microsoft-Angestelltentreffen im Jahr 1983 gewählt hatte. Noch einmal tanzte und sprang er dabei enthusiastisch über die Bühne, dies unter Standing Ovations der Anwesenden. Dabei rief Ballmer lautstark, dass dies der "Sound von Microsoft" sei. Nach dem Song forderte er hörbar unter Tränen die Angestellten dazu auf, diesen Moment zu genießen und sich zu vergegenwärtigen, dass sie "für das beste Unternehmen der Welt" arbeiten.

Seitenhiebe

Zwischen alldem folgte der eine oder andere Seitenhieb auf die Konkurrenz: Apple sei nur "modisch", Amazon "billig", und Google wolle immer mehr von einem wissen. Bei Microsoft gehe es hingegen darum, mehr erledigen zu können. Genau darum werde Microsoft auch auf Jahre hinaus ein großartiges Unternehmen bleiben.

"Dirty Dancing"

Der Abgang war dann wieder von legendären Ausmaßen: Zu den Klängen von  "(I've Had) The Time of My Life" aus dem Soundtrack des 80er-Jahre-Tanzfilms "Dirty Dancing" verließ Ballmer ein letztes mal die ganz große Bühne bei Microsoft. (red, derStandard.at, 27.9.2013)