Graz - Der Streit um das Wasserkraftwerk an der Schwarzen Sulm in der Südweststeiermark wird nun auch vor der Korruptionsstaatsanwaltschaft geführt. Am Freitag hat der Umweltdachverband eine Anzeige gegen den steirischen Landeshauptmann Franz Voves (SP) eingebracht.

Die Begründung: Voves und leitende Beamte der Landesregierung hätten Vorgaben des Wasserrechts, der EU-Wasserrahmenrichtlinie und der obersten Wasserrechtsbehörde ignoriert, als sie Anfang September einen Bescheid für den Bau des Kraftwerks ausstellten. Mit der Entscheidung hatte Voves grünes Licht für das umstrittene, vom Landeskonzern Energie Steiermark und dem Verbund geplante Projekt gegeben. Aus der zuständigen Landesabteilung hatte es damals geheißen, die Sache sei "entscheidungsreif gewesen".

Das sei unrichtig, Voves habe vielmehr zugelassen, dass seine Beamten den ökologischen Zustand der Schwarzen Sulm von "sehr gut" auf "gut" herabgesetzt hätten, sagte am Freitag Gerhard Heilingbrunner vom Umweltdachverband. Umweltschützer, und Grüne ringen mit dem Land bereits seit Monaten um das rund 100 Millionen Euro teure Bauvorhaben. (APA/bri, DER STANDARD, 28./29.9.2013)