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Foto: APA/EXPA/Haumer

Wien - Vom Zenit ihrer Leistungsfähigkeit ist die Wiener Austria derzeit ein Stück entfernt. Dies war zuletzt bei der 0:1-Liga-Niederlage beim Tabellenschlusslicht Admira am Samstag zu sehen und noch deutlicher bei der 1:2-Blamage im ÖFB-Cup beim Drittligisten SC Kalsdorf am Dienstag.

Nun ist die Sache mit der weiten Entfernung zum Zenit - gemäß Duden-Definition der Zeitpunkt der höchsten Entfaltung - für die Violetten gerade dreifach blöd, weil in drei Ligen (beziehungsweise seit Dienstag nur noch in zweien) beschäftigt. Und am Dienstag steht wieder ein Einsatz in der hochwertigsten Liga für Klubfußballer, der Champions League, an. Gegner in Russland ist Zenit Sankt Petersburg. Dort ist im Moment Nomen schon eher Omen. Der Vizemeister führt die Premjer Liga mit acht Siegen aus elf Spielen an. Das 4:2 im Spitzenspiel am Samstag gegen Spartak Moskau war der fünfte Sieg in Folge. Zenit startete wie die Austria (0:1 gegen FC Porto) mit einer Niederlage (1:3 bei Atletico Madrid) in die Champions League. Gegen die Austria ist der vom Italiener Luciano Spalletti trainierte Klub jedenfalls Favorit.

Austria-Trainer Nenad Bjelica, nach der Cup-Pleite noch ziemlich böse mit seinen Kickern, zeigte sich nach der Niederlage in der Südstadt verständnisvoll. "Es ist absolut menschlich, was derzeit bei uns passiert." Seine Spieler seien körperlich am Limit. Die hohen Belastungen und die Verletzungsserie machen den Violetten zu schaffen. Marko Stankovic, Daniel Royer, Alexander Grünwald und Alexander Gorgon fehlten in der Südstadt, sollten aber am Dienstag wieder einsatzbereit sein.

Dass die Austria in einer Krise steckt, stellte Bjelica nicht in Abrede. Von den jüngsten sieben Pflichtspielen haben die Favoritner nur eines gewonnen. "Man hat gesehen, dass wir mit den Belastungen nicht zurecht kommen. Die Spieler versuchen alles, nur ihre Körper spielen nicht mit. Sie haben nicht die notwendigen frischen Beine, um ihre normalen Leistungen zu bringen." Und wenn man einen Schuldigen suche, dann solle man ihn, Bjelica, nehmen. "Ich stelle mich vor die Mannschaft."

Am Dienstag wäre es von Vorteil, würde sich die Austria wieder dem Zenit ihrer Leistungsfähigkeit annähern. Gegen Zenit zu bestehen, wird selbst dann noch schwierig. (APA/rie, DER STANDARD, 30.9.2013)

Champions League, 2. Spieltag, Dienstag

Zenit St. Petersburg - Austria Wien
Stadion Petrowski, SR Aytekin (GER), 18 Uhr, live Puls 4 und Sky

Mögliche Aufstellungen:

Zenit: Lodigin - Smolnikow, Hubocan, Lombaerts, Ansaldi - Witsel, Faizulin - Hulk, Arschawin, Danny - Kerschakow
Ersatz: Baburin - Zirijanow, Schatow, Timoschtschuk, Criscito, Neto, Bistrow

Austria: Lindner - Koch, Rotpuller, Ortlechner, Suttner - Mader, Holland - Royer, Simkovic, Jun - Hosiner
Ersatz: P. Grünwald, Kardum - Luxbacher, Leovac, Kienast, Okotie, Ramsebner, Spiridonovic, Murg

Es fehlen: Gorgon, Stankovic, A. Grünwald, Dilaver, Rogulj (alle verletzt)