
Der britische Geheimdienst GCHQ hat sein Ohr an vielen der internationalen Unterseekabel.
Aus Deutschland gibt es neue Vorwürfe gegenüber dem britischen Geheimdienst GCHQ. Dies schreibt Heise unter Verweis auf NDR und die "Süddeutsche Zeitung". Aus dem Material von Edward Snowden geht demnach hervor, dass der GCHQ sein Ohr an insgesamt 14 Unterseekabeln hat.
Bereits im Juni war berichtet worden, dass die Organisation im Rahmen des "Tempora"-Programms das Kabel TAT-14 anzapft. Dieses läuft auf deutscher Seite über die Stadt Norden in Ostfriesland und in England über Bude (wo auch die Abgreifung erfolgen soll) in die USA. Einen Überblick zu den großen Unterseekabeln verschafft die Submarine Cable Map.
13 weitere Kabel
Offenbar sind aber auch 13 weitere Kabel betroffen. Darunter auch AC-1, SeaMeWe-3 und PEC. Diese verbinden Europa unter anderem mit Nordamerika, Asien, Afrika und Australien und laufen ebenfalls durch Deutschland und Großbritannien.
Seitens der Deutschen Telekom, die zum Eigner-Konsortium von TAT-14 und SeaMeWe-3 gehört, verweist man darauf, dass britische Unternehmen, die mit dem Geheimdienst kooperieren, verschwiegenheitspflichtig sind. Beim GCHQ soll ein eigenes Team den Kontakt mit diesen halten, so Heise weiter. Die abgerufene Kommunikation – darunter der Inhalt von E-Mails - soll drei Tage vollumfänglich gespeichert bleiben. Verbindungsdaten verweilen angeblich drei Wochen auf den Servern.
Direktzugriff
Snowdens Dokumente gehen teils auch ins Detail über die Art der Zusammenarbeit. British Telecom soll dem GCHQ auch Hardware zur Verfügung gestellt und eigene Abzweigungen an den Kabeln den direkten Zugriff auf die Kommunikation ermöglicht haben. Der britische Geheimdienst soll außerdem das Ziel verfolgen, das komplette Internet auszuhorchen und seine Aktivitäten auch auf anderen Kontinenten ausbauen. (red, derStandard.at, 30.09.2013)