Berlin - Die deutschen Christdemokraten und die Sozialdemokraten kommen am Freitag zu ersten Sondierungsgesprächen über eine große Koalition zusammen. Die Vertreter beider Seiten treffen sich um 13 Uhr in der Parlamentarischen Gesellschaft in Berlin, teilte die CDU-Geschäftsstelle am Montag mit.

Die SPD hatte am Freitag auf einem kleinen Parteitag grünes Licht für Koalitionsgespräche mit der Union von Bundeskanzlerin Angela Merkel gegeben und ein sechsköpfiges Sondierungsteam benannt. CDU/CSU hatten die Bundestagswahl am vergangenen Sonntag gewonnen, müssen sich aber nach dem Scheitern ihres bisherigen Bündnispartners FDP einen neuen Koalitionspartner suchen. 

Union will auch mit Grünen reden

Die Union in Deutschland hat nach der SPD auch die Grünen zu Sondierungsgesprächen eingeladen. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) habe die Einladung am späten Nachmittag gemacht, sagte ein Sprecher der Grünen der Deutschen Presse-Agentur am Montag in Berlin auf Anfrage. Das erste Treffen solle Ende kommender Woche stattfinden. Die Grünen hatten bereits beschlossen, eine solche Einladung anzunehmen.

Die Grünen hatten beschlossen, dass die Spitzenkandidaten des Wahlkampfs, Katrin Göring-Eckardt und Jürgen Trittin, sowie die Parteichefs Claudia Roth und Cem Özdemir am Verhandlungstisch sitzen sollen. Aufseiten der Union sollen wie bei den Gesprächen mit der SPD 14 Politiker sitzen. Trittin hatte inhaltlich bereits harte Bedingungen gestellt: zehn Milliarden Euro mehr für Bildung, einen Ausbauplan für Öko-Energien, einen Mindestlohn, den Einstieg in eine Bürgerversicherung und ein Aus für das Betreuungsgeld.

Für die CDU werden an der Sondierung mit der SPD neben Parteichefin Merkel und Gröhe auch Kanzleramtschef Ronald Pofalla, Finanzminister Wolfgang Schäuble, Fraktionschef Volker Kauder sowie die Ministerpräsidenten Volker Bouffier (Hessen) und Stanislaw Tillich (Sachsen). Gröhe begründete die hohe Teilnehmerzahl damit, dass auch Ländervertreter eingebunden werden sollten. (APA, 30.9.2013)