New York - Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) rüttelt trotz der Eskalation im US-Haushaltsstreit vorerst nicht an der Kreditwürdigkeit der Vereinigten Staaten. "Die Debatte um die Schuldenobergrenze wird wahrscheinlich nichts an der Bonitätsnote ändern", teilten die Kreditwächter mit. Allerdings schickte die Agentur eine klare Warnung Richtung Washington: Wird die Schuldenobergrenze nicht rechtzeitig angehoben, wird das Rating radikal abgestuft.

Der Haushaltsstreit in den USA hatte sich über Nacht weiter zugespitzt: Die öffentliche Verwaltung ist zum ersten Mal seit 17 Jahren lahmgelegt. Das Weiße Haus ordnete den Verwaltungsstillstand an, nachdem sich der tief zerstrittene Kongress in der Nacht zum Dienstag nicht auf einen neuen Übergangshaushalt hatte einigen können. Das Budgetjahr 2014 beginnt am 1. Oktober.

Die Lage könnte sich weiter verschärfen. Wenn sich Demokraten und Republikaner nicht schnell auf eine Anhebung der Schuldenobergrenze einigen, droht der weltgrößten Volkswirtschaft theoretisch schon in Kürze ein Zahlungsausfall.

Derzeit halten die USA bei S&P die Bonitätsnote "AA+". Das ist die zweithöchste Bewertung. S&P ist die einzige der drei großen Ratingagenturen, bei der die USA ihre Spitzenbewertung bereits eingebüßt haben. Grund für den "AAA"-Verlust war 2011 der Streit um die Schuldenobergrenze, der nun wieder entflammt ist. (APA, 1.10.2013)