Dem Schriftsteller Ilija Trojanow wurde die Einreise in die USA verweigert. Wie der "Spiegel Online" berichtet, durfte der deutsche Autor mit bulgarischen Wurzeln ohne Angabe einer Begründung nicht einreisen - er hatte der Einladung zu einem Germanistenkongress folgen wollen. Autorenkollegin Juli Zeh bringt den Vorfall auf ihrer Facebook-Seite in Zusammenhang mit dem gemeinsamen Engagement bei den Schriftstellerprotesten gegen die Überwachung durch den US-Geheimdienst NSA.

ESTA-Antrag

Der Hanser Verlag bestätigte gegenüber dem "Spiegel", dass Trojanow nicht aus Brasilien in die USA weiterreisen durfte. Zeh betont via Facebook, dass er bereits über einen positiv beschiedenen ESTA-Antrag verfügt habe, um ein Problem mit dem Visum dürfte es sich daher nicht gehandelt haben.

Stattdessen sieht die Autorenkollegin, die 2009 gemeinsam mit Trojanow das Sachbuch "Angriff auf die Freiheit" über Internetüberwachung veröffentlichte und vor zwei Wochen eine Petition mit mehr als 65.000 Unterschriften im Berliner Kanzleramt gegen die NSA-Überwachung überreichte (auch Trojanow gehörte zu den Erstunterzeichnern), "eine Farce" und "reine Paranoia". Positiv betrachtet, werde das Engagement "zur Kenntnis genommen", negativ betrachtet würden "Menschen, die sich für Bürgerrechte stark machen, als Staatsfeinde behandelt". (APA, 01.10. 2013)