Bild nicht mehr verfügbar.

Ortlechner war schon vor dem Duell mit Hulk und Co. sichtlich gelassen.

Foto: REUTERS/Alexander Demianchuk

Bild nicht mehr verfügbar.

Gegen den Zenit-Superstar lieferte Austrias Kapitän eine mehr als solide Partie ab.

Foto: EPA/HELMUT FOHRINGER

Wien - Das Schlusswort hatte der Kapitän des AUA-Charters kurz vor Wien-Schwechat: "Und noch viel Glück gegen die Dosen!" Es ist das, nun ja, Schicksal der Wiener Austria, ja jedes international tätigen Fußballklubs, dass nach dem Europacupspiel vor der nächsten nationalen Aufgabe ist. Schon während der nächtlichen Rückkehr aus Sankt Petersburg, wo mit einem überraschenden 0:0 gegen den russischen Vizemeister Österreichs erster Punkt in der Champions League seit mehr als zwölf Jahren gesichert wurde, war der Liga-Heimheuler gegen Spitzenreiter Red Bull Salzburg das bestimmende Thema der beglückten Austria-Gemeinde.

"Forza Viola!", wünschte Präsident Wolfgang Katzian, wohl wissend, dass, sollte die heikle Sonntagspartie in der Generali Arena (16.30, ORF 1) in die Hose gehen, sollte der Rückstand auf die Tabellenspitze auf zehn Punkte anwachsen, das Aufbäumen an der Newa nur eine fast unbedeutende Episode gewesen sein wird.

Hulk und Orti

"Kontinuität" wünschte sich denn auch Kapitän Manuel Ortlechner, kurz Orti, der im Petrowski-Stadion der beste Mann auf dem Platz gewesen war, der "Man of the Match". Und das im direkten Vergleich mit Weltstar Hulk, mit dem er das Leiberl tauschte. Der 33-jährige Innviertler, der sich nicht nur durch diese Vorstellung längst seinen neunten Einsatz für Österreich, seinen ersten seit Februar des Vorjahres verdient hätte, plädierte für einen demütigen Umgang mit dem Erfolgserlebnis. Die jüngste Vergangenheit ist doch noch ziemlich präsent.

Die Zukunft wirkt recht rosig. Grobes Blamagepotenzial bietet die Saison nach dem Scheitern im Cup beim Regionalligisten Kalsdorf nicht mehr. Am 22. Oktober gastiert Atletico Madrid, der Tabellenführer und Favorit der Gruppe G, im Happel-Stadion. Die Austria darf auf ein ausverkauftes Haus hoffen, etwas, das sonst Rapid vorbehalten ist. Dass der Lokalrivale noch keinen Punkt im Schlaraffenland des europäischen Fußballs gemacht hat, ist den Veilchen ein innerer Walzer. "Andere haben es probiert, wir haben es geschafft", frohlockte Katzian.

Der Präsident vergaß im Triumph aber auch nicht seine U19, die geschafft hat, was den Profis nicht gelingen wird. Nach dem zweiten 3:0-Sieg in der Youth League geht es für die Mannschaft von Herbert Gager am 22. Oktober (11, Generali Arena) gegen Atleticos Nachwuchs schon um einen großen Schritt Richtung Aufstieg ins Achtelfinale. Allerdings müssen fünf Mann an die U17 für die am 17. Oktober anhebende WM in den Vereinigten Arabischen Emiraten abgestellt werden - Fluch der guten Nachwuchsarbeit. (Sigi Lützow, DER STANDARD, 3.10.2013)