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Rigide Hygienevorschriften - und deren Einhaltung - können helfen, Krankenhausinfektionen zu minimieren.

Foto: dpa/Stephanie Pilick

Krankenhauskeime werden immer mehr zum Problem. 3,2 Millionen Patienten erkranken jedes Jahr in Europa an einer im Spital eingefangenen Infektion - das ist jeder 18. Patient. Auf den Intensivstationen ist sogar jeder fünfte Patient betroffen. Das hat die bislang größte zum Thema durchgeführte Studie mit 1.200 Krankenhäusern in 30 europäischen Staaten ergeben. 

Problem: Antibiotikaresistente Arten

Das größte Risiko herrscht demnach in den Intensivstationen, vor allem im Bereich der Atemwege und der Blutbahn. Diese Patienten-Gruppe bleibt auch nach der Verlegung auf die Normalstation einem höheren Risiko ausgesetzt.

Gezeigt hat sich auch, dass in einigen Ländern bestimmte Bakterien-Arten vermehrt vorkommen, die gegen Breitband-Antibiotika resistent sind. Nicht nur die Infektionsrate, auch die Rate der Verschreibung von Antibiotika ist in Europa hoch: 400.000 Spitalspatienten in Europa - als jeder Dritte - erhält täglich mindestens ein Antibiotikum.

"Starke Belastung"

"Auch wenn einige dieser Infektionen einfach behandelt werden können, stellen viele andere einen ernsten Angriff auf die Gesundheit der Menschen dar. Sie erfordern mitunter chirurgische Eingriffe, verlängerte Krankenhausaufenthalte und langwierige Behandlungen, was Betroffene stark belastet", sagte Marc Sprenger, Direktor des European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) am European Health Forum Gastein.

Dabei könnten seinen Angaben zufolge durch ein Bündel nachhaltiger Präventions- und Kontrollprogramme Infektionen verhindert werden: "Solche Programme und ein umsichtiger Einsatz von Antibiotika können alle Beteiligten dabei unterstützen, Patienten in Europas Krankenhäusern zu schützen". (APA, derStandard.at, 3.10.2013)