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Der Kindergarten ist der Eintritt ins Bildungssystem, tertiäre Ausbildung wird auch für Elementarpädagogen gefordert. Einzelne Hochschulen bieten schon jetzt Möglichkeiten dafür an.

Foto: Reuters/Pfaffenbach

In Schweden gibt es keinen Kindergarten, sondern nur eine Vorschule. Und die beginnt für viele Kinder bereits im Alter von einem Jahr. Als Teil des schwedischen Bildungssystems gibt es auch für die Vorschule ein Curriculum. Ein abgeschlossenes Hochschulstudium ist für Kindergartenpädagoginnen und -pädagogen in Schweden Voraussetzung.

Auch in Österreich gibt es Überlegungen für eine verpflichtende tertiäre Bildung für Kindergartenpädagogen. Bei der aktuellen Reform der Lehrerausbildung wurden aber dementsprechende Änderungen ausgeklammert, weshalb die Ausbildung vorerst weiter an Schulen und nicht an Hochschulen stattfinden wird. Unabhängig davon bauen Universitäten und Fachhochschulen ihre Angebote zur Elementarpädagogik aber weiter aus.

Bereits im Sommersemester 2014 startet an der FH Campus Wien das Bachelorstudium Sozialmanagement in der Elementarpädagogik. Das Studium richtet sich vor allem an ausgebildete Kindergartenpädagogen mit Leitungsfunktion. Der berufsbegleitende Studiengang wurde u. a. in Zusammenarbeit mit den Universitäten Wien und Innsbruck, der Bundesbildungsanstalt für Kindergartenpädagogik Klagenfurt und der Elementarpädagogik-Plattform EduCare entwickelt.

Führungskompetenzen

Die Ausbildung erstreckt sich über drei Kompetenzbereiche. "Elementarpädagogik in verschiedenen Settings", bei dem es auch um die Erziehungspartnerschaft mit der Familien, Teamführung sowie die Zusammenarbeit mit Bildungspartnern geht. Im Bereich "Berufsfelderweiterung und Professionalisierung" sollen didaktische und pädagogische Kompetenzen vertieft werden. "Organisation und Management" umfasst Instrumente des Personalmanagements, rechtliche Rahmenbedingungen sowie Grundlagen der Betriebswirtschaft und des Rechnungswesens.

Mit einem Universitätslehrgang in Elementarpädagogik startet die Uni Salzburg gemeinsam mit dem Bildungszentrum St. Virgil Salzburg und dem Zentrum für Kindergartenpädagogik an der Salzburger Verwaltungsakademie im Herbst 2014 die erste Ausbildung mit Masterabschluss. Auch hier richten sich die inhaltlichen Schwerpunkte "Leitung und Management" sowie "Beratung und Begleitung" an erfahrene Kindergartenpädagogen, die Leitungsaufgaben übernehmen möchten.

Im Zuge der Reform der Lehrerausbildung soll es zwar ab 2016 ein bundesweites Bachelorstudium Pädagogik im Elementar- und/oder Primarbereich geben. Derzeit befürchten aber Experten, dass es mangels Lehrenden an den Hochschulen kaum Angebote für Kindergartenpädagogen geben werde. Hier könnte auf Absolventen des Masterlehrgangs als Mentoren zurückgegriffen werden, heißt es vonseiten der Uni Salzburg.

Neue Wege sollen auch an der Bundesanstalt für KindergartenpädagogInnen in Wien Floridsdorf eingeschlagen werden. Dort soll die fünfjährige Ausbildung für Schüler ab 14 Jahren auslaufen und stattdessen als zweieinhalbjähriges Kolleg nach der Matura geführt werden. Begründet wird diese Entscheidung damit, dass nur wenige Absolventen der fünfjährigen Maturaschule auch tatsächlich als Kindergartenpädagogen zu arbeiten beginnen, während nahezu alle Kolleg-Abgänger diesen Beruf wählen. Lob für diese Entscheidung kommt von EduCare, da es schlichtweg unmöglich sei, 14- bis 19-Jährige zu Pädagogen auszubilden, sagt EduCare-Sprecherin Heide Lex-Nalis. (Gudrun Ostermann, DER STANDARD, 5./6.10.2013)