Es dauert noch etwas, bis sich in Salzburg die ersten Windräder drehen.

Foto: dpad/Daniel Maurer

Salzburg - Am rund 2200 Meter hohen Aineck im Lungau werden sich keine Windräder drehen. Eine Bürgerabstimmung in der Gemeinde St. Margarethen am Sonntag brachte ein klares Ergebnis: 60,4 Prozent votierten gegen die Genehmigung von Vorsorgeflächen für die geplanten drei Windräder. Rund 75 Prozent der 622 Wahlberechtigten nahmen an der Abstimmung teil. Das Abstimmungsergebnis ist für die Gemeindevertretung rechtlich bindend.

Unterschriften gegen Windräder

Vor der von Bürgermeister Gerd Brand (SPÖ) nach knapp zehnjähriger Diskussion angesetzten Bürgerabstimmung hatten bereits 40 Prozent der St. Margarethener gegen die über 80 Meter hohen Windräder unterschrieben.

Projektbetreiber ist die Samsonwind-Gesellschaft. Hinter ihr steht die lokale Agrargemeinschaft Aineck, mehrere Lungauer Privatpersonen sowie die Salzachwind GmbH rund um den Salzburger Windenergiepionier Franz Kok. Samsonwind ging von einer "Windernte" von etwa 18 Millionen Kilowattstunden und einem Jahresumsatz von 1,75 Millionen Euro aus. Amortisationszeit des Kraftwerkes: neun Jahre.

Die Gegner der drei mächtigen Türme am Aineck hatten mit dem Landschaftsschutz, negativen Auswirkungen auf den Tourismus und mit Eisfall auf die nahe gelegene Skipiste argumentiert.

Radar zum Vogelschutz

Nach dem Lungau haben die Windenergie-Fans im bisher windenergielosen Salzburg noch zwei Hoffnungsgebiete. Ein Standort könnte am Lehmberg in der Flachgauer Gemeinde Thalgau sein. Gemeinde, Grundbesitzer Max Mayr-Melnhof und private Investoren wollen das Windrad bis 2015 realisiert haben. Der Landesenergieversorger Salzburg AG plant ein Windkraftwerk am Ofenauerberg im Tennengauer Golling nahe der Tauernautobahn.

Problematisch ist die Windenergie vor allem aus Sicht der Vogelschützer. Im Lungau wäre der geschützte Mornellregenpfeifer gefährdet gewesen, im Flachgau könnten Auerhühner und Greifvögel in die Rotoren geraten. Zum Schutz der Vögel sollen die Windanlagen mit einem Radar ausgestattet werden. Nähern sich Vögel, schaltet sich das Windkraftwerk ab. (neu, DER STANDARD, 7.10.2013)