"Mugshot"-Seiten veröffentlichen legal Fotos inhaftierter Personen.

Screenshot: red

Wer in den USA verhaftet wird, findet sein Portraitfoto möglicherweise auf einer Seite wie mugshots.com wieder. Derartige Datenbanken können nach Namen durchsucht werden und liefern Fotos samt Geburtsdatum und Grund der Verhaftung. Für Betroffene kann das noch Jahre später Probleme bei Job- oder Wohnungssuche bringen. Google will sich dieses Problems nun annehmen, berichtet die New York Times (NYT).

Seiten bei Google hoch gerankt

Ob eine Person schuldig oder nicht schuldig ist, daraus wird auf den Seiten kein Unterschied gemacht. Die Fotos dürfen laut Bericht legal veröffentlicht werden. Betroffene können ihre Fotos zwar gegen mitunter sehr hohe Gebühren entfernen lassen. Etwas aus den Google-Suchergebnissen löschen zu lassen, ist indes schwieriger. Bei der konkreten Namenssuche werden die Ergebnisse derartiger Seiten aufgrund ihrer Popularität besonders hoch gereiht.

Neue Suchalgorithmen

Suchergebnisse werden von Google beispielsweise gelöscht, wenn es sich um Urheberrechtsverletzungen handelt. Generell sollen möglichst wenige Inhalte entfernt werden. Allerdings habe der Konzern in den vergangenen Monaten an einer Verbesserung der Algorithmen gearbeitet, so einer Sprecher gegenüber der NYT, um das Problem zu adressieren. Offenbar sollen Ergebnisse dieser Seiten schlechter gereiht werden.

Gegen Google-Grundsätze

Wie genau das Site-Ranking überarbeitet wird, wollte der Google-Sprecher nicht kommentieren. Auch, um den Seiten keine Gelegenheit zu geben, entsprechende Optimierungen vorzunehmen. Laut dem Sprecher würden die Seiten gegen Google-Grundsätze verstoßen, ohne näher darauf einzugehen. Die Suchmaschine bevorzugt etwa Seiten mit eigenen Inhalten gegenüber Seiten, die Inhalte von anderen abziehen, wie es etwa bei den "Mugshot"-Datenbanken der Fall ist.

Zahlungsdienste wollen nicht mehr kooperieren

Neben Google wollen auch Zahlungsdienste nicht mehr mit den "Mugshot"-Seiten kooperieren. So haben beispielsweise MasterCard, PayPal und American Express bekannt gegeben, die Zusammenarbeit mit derartigen Seiten einzustellen. (red, derStandard.at, 7.10.2013)