Das Werbefachmagazin Advertising Age hat einen Report zu einer Rede von Microsofts Marketing-Vize Yusuf Medi veröffentlicht, der für einige Aufregung und Bedenken hinsichtlich der Xbox One und ihrer Kinect-Kamera gesorgt hat. Der Xbox-Hersteller versucht nun, zu kalmieren, wie Eurogamer schreibt.
"Die Datenschatzkiste Xbox One könnte das Marketing neu erfinden" lautet sinngemäß die Überschrift des Berichts, der die Worte von Mehdi zusammenfasst und versucht, Möglichkeiten daraus abzuleiten.
Zukünftiges Werbepotenzial
So wird Mehdi zitiert, dass Microsoft versuchen wolle, eine Brücke zwischen Offline- und Online-Welt zu schaffen. Ausgangsbasis sei dafür, dass die Xbox One als Konsole vernetzt ist und entsprechende Dienste anbietet, aber auch über die TV-Integration mit Angeboten lockt, die nicht unbedingt Internetzugang voraussetzen und am Ende eine "einheitliche Erfahrung" bieten soll, auf Basis derer man künftig ein Angebot an Werber machen kann.
Ein nicht genannter Marketing-Experte sagte gegenüber AdAge, dass die Next-gen-Konsole in Verbindung mit Kinect in noch nie dagewesenem Maße Daten darüber liefern könnte, wie Menschen auf Fernsehwerbung reagieren.
Möglichkeiten vorhanden
Die Möglichkeiten sind freilich vorhanden. Mehdi sprach auch über die Kapazitäten des neuen Kinect, das bis zu sechs Stimmen in einem Raum unterscheiden kann, auf Sprachkommandos reagiert, Bewegungen und Krafteinsatz versteht, den Puls einschätzen kann und erkennt, ob eine Person gerade auf den Fernseher schaut oder nicht.
Produktmanager bestreitet
Schon im Mai, bevor Microsoft den Online-Zwang abgeschafft hatte, war vom Europa-Chef Phil Harrison betont worden, dass man keinerlei persönliche Daten in einer Form übermitteln würde, die die Identifizierung erlaubt. Bei einer Nachfrage von Eurogamer zum Bericht von Advertising Age wollte das Unternehmen keinen direkten Kommentar geben, verwies aber auf ein Interview von NeoGAF mit Produktplanungs-Chef Albert Penello.
Dieser sagt, dass die Möglichkeiten zu haben nicht bedeutet, dass man sie auch nütze. "Niemand arbeitet an sowas, wir haben eine Menge interessanterer und dringenderer Dinge, denen wir unsere Zeit widmen müssen", so der Manager. Und sollte etwas in der Art jemals eingeführt werden, so würde man sicherstellen, dass die Kontrolle darüber beim Nutzer bleibt.
"Team nimmt Angelegenheit sehr ernst"
Man sei bestrebt, die Privatsphäre der künftigen Xbox-One-Nutzer möglichst gut zu schützen. Als Beispiel nennt er Skype. Der Messenger soll den Videostream einer laufenden Konversation unterbrechen, wenn der Nutzer auf den Homescreen steuert oder ein anderes Programm startet. Persönlich relevante Daten, etwa aus der Gesichtserkennung, soll ausschließlich lokal gespeichert werden.
Er verstehe teilweise die Kritik, die in den vergangenen Monaten an Microsoft geübt wurde, so Penello weiter. "Aber zu verhindern, dass Kinect zweckwidrig benutzt wird, ist ein Anliegen, welches das Team sehr ernst nimmt." (red, derStandard.at, 07.10.2013)