Religionskonflikt in Nigeria: Hier zum Nachsehen auf tvthek.orf.at.

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Nigeria, ehemals britische Kolonie am Südrand der Sahelzone,  zählt seit Jahren zu den schlimmsten Krisenregionen der Erde. Mit 140 Millionen Einwohnern ist Nigeria das bevölkerungsreichste Land Afrikas. Seit der Demokratisierung 1999 kommt es wiederholt zu religiös motivierten Gewaltexzessen zwischen christlicher und muslimischer Bevölkerung.  Westliche Medien berichten von islamistischem Terror, angeführt von der Boko Haram. Ob das Bild von der systematischen Christenverfolgung wirklich stimmt und wo die Ursachen des Konflikts liegen, fragen Peter Kullmann und Magdalena Maier in der "Kreuz-und-quer"-Doku "Gottes Krieger, Gottes Feinde", Dienstag, 22.35 Uhr, ORF 1 und tvthek.orf.at.

Die Journalisten begaben sich auf gefährlichen Boden. Sie fuhren nach Jos im Middle Belt und sahen eine geteilte Stadt, in der Christen und Muslime nebeneinander, aber längst nicht mehr miteinander leben. Eine unsichtbare Grenze durchschneidet die Stadt, einzig die religiöse Herkunft entscheidet, wer wo bleibt. Schwer bewaffnete Polizisten und Panzer prägen das Stadtbild.  Der Hass habe ein ungeheuerliches Ausmaß genommen. Mittlerweile könne alles geschehen, sagt der Journalist Buhari Bukar Bello. "Hier bekriegen sich alle" , sagt ein muslimischer Imam. Und: "Wir können doch nicht stillhalten, wenn wir angegriffen werden."

Kullmann und Maier sprachen mit den Menschen. Zuviel für den Geschmack der Geheimpolizei. Mehrfache Festnahmen, Verhöre, Hausarrest und Ausweisung folgten.

Am 7. Oktober kam es erneut zu Kämpfen zwischen Boko Haram und Armee. Nach Armeeangaben starben 20 Menschen. (Doris Priesching, DER STANDARD, 9.10.2013)