Wien - In Österreich sind rund zwei Millionen Menschen von rheumatischen Erkrankungen betroffen. Es handelt sich um rund 400 verschiedene Erkrankungen. Frühzeitige Diagnose und optimale Therapie können Schäden verhindern und Leiden mindern, hieß es gestern bei einer Pressekonferenz in Wien. Am 12.10. ist Welt-Rheumatag.

Im Vergleich zu Krebs oder Herzerkrankungen wird Rheuma bei der Bevölkerung immer noch als harmlose Krankheit eingestuft. "Doch mehr Menschen sterben jährlich etwa an den Folgen eines durch Osteoporose (kann durch rheumatische Prozesse verursacht sein, Anm. Red.) ausgelösten Oberschenkelhalsbruchs als an Brustkrebs," sagt Klaus Machold, Vizepräsident der Österreichischen Gesellschaft für Rheumatologie und Rehabilitation.

Therapeutische Option

EU-Weit sind mehr als 100 Millionen Menschen von muskulo-skeletalen Krankheiten betroffen. Rund vier Millionen EU-Bürger, sind an chronischer Polyarthritis (Rheumatoide Arthritis, Anm.Red.) erkrankt. In Österreich sind es über 60.000 Menschen, die unter dieser chronisch entzündliche Erkrankung leiden, die zu einer irreversiblen Zerstörung der Gelenke führt. 

In der Therapie der Rheumatoiden Arthritis haben sich in den vergangenen Jahren weitgehend Biotech-Medikamente durchgesetzt. Doch auch damit gelingt, so der Wiener Rheumatologe Attila Dunky, nur bei 30 bis 40 Prozent der Betroffenen eine Remission, also eine temporäre beziehungsweise dauerhafte Symptomfreiheit. Eine neue therapeutische Option ist nun der Enzyminihibtor Tofacitinib, der in den USA und der Schweiz bereits zugelassen ist. Progression und Symptome der Erkrankung sollen damit reduziert werden. (red/APA, derStandard.at, 9.10.2013)