Die französische Verteidigungsministerin Michelle Alliot-Marie und ihr belgischer Amtskollege Andre Flahaut beobachteten bei einem Kurzbesuch in der von UNO-Friedenssoldaten bewachten Stadt Bunia am Vortag eine gewisse Stabilität. "Wir haben gesehen, dass sich die Lage in Bunia verbessert hat", sagte Alliot-Marie am Samstag in Entebbe im benachbarten Uganda, der logistischen Basis der UNO-Soldaten, die vorwiegend aus französischen Truppen besteht. Am Samstag war ein Treffen mit dem kongolesischen Präsidenten Joseph Kabila vorgesehen.
Demokratische Republik Kongo
Kongo: Neue Massaker in mehreren Dörfern
Europäische Verteidigungsminister treffen Präsident Kabila
Entebbe/Nairobi - Im Nordosten der Demokratischen
Republik Kongo ist es zu neuen Massakern gekommen. Bewaffnete
Lendu-Milizen hätten mindestens sechs Dörfer im Umkreis der
Bezirkshauptstadt Bunia angegriffen, berichtete die katholische
Nachrichtenagentur MISNA am Samstag. Die Zahl der Opfer sei nicht
bekannt.
Die beiden Außenminister verwiesen auf das ausgeweitete Mandat der
UNO-Kongomission MONUC II, die im September die derzeitige Mission
ablösen soll. "Schon jetzt sind 400 Soldaten aus Bangladesch im
Rahmen der MONUC II dort, innerhalb von zehn Tagen sollen es 1.200
sein", sagte Alliot-Marie. "Sie werden ihre Waffen benutzen, damit
ihre Anweisungen befolgt werden", fügte sie hinzu. Die erste MONUC-
Mission geriet in die Kritik, weil sie Massakern in und um Bunia auf
Grund ihres eingeschränkten Mandats nahezu tatenlos zugesehen hatte. (APA/dpa)