Wieder wechselt der legendäre Multimedia-Computer Amiga den Besitzer. Der Computerhersteller Gateway verkauft die Rechte an dem Namen und sämtliche noch existierende Hardware an die Firma Amino Development. Außerdem übernimmt Amino die Rechte an allen Internet-Domains, die mit dem Amiga zu tun haben und bislang von Gateway gehalten werden. Wieviel Gateway für das Gesamtpaket erhält, gaben die beiden Firmen bislang nicht bekannt. Die Anhänger des Amiga, der unter seinen Fans Kultstatus genießt, durchliefen in den vergangenen Jahren ein Wechselbad der Gefühle: Hoffnungsvollen Ankündigungen einer Wiederbelebung der Hardware-Plattform folgten immer wieder Rückzieher. Commodore, einer der Pioniere unter den Computerherstellern und Produzent des Amiga, musste 1995 Konkurs anmelden. Amiga wurde dann an Escom verkauft -- nur um im März 1997, nachdem auch Escom Pleite gemacht hatte, an Gateway überzugehen. Gateway erklärte nach der Übernahme, neue Amiga-Modelle bauen zu wollen, von denen aber danach nie etwas zu sehen war. 1999 kündigte Jim Collas, unter Gateways Führung verantwortlich für den Amiga, dann einen Multimedia Convergence Computer an. Dies wurde kurze Zeit später, nach der Ablösung von Collas durch Tim Schmidt, wieder zurückgenommen: Nun sollte Amiga keine eigene Hardware mehr bauen, sondern nur noch Software für Settop-Boxen und intelligente Hausgeräte entwickeln. Den Bereich Software verkauft Gateway nicht an Amino Development, sondern integriert ihn in die eigene Abteilung zur Entwicklung sogenannter Internet Appliances für den Internet-Zugang ohne PC. "Der Amiga hat eine loyale Anhängerschaft in der ganzen Welt. Unter Gateways Führung hat sich Amiga zu einer Software-Firma entwickelt, die an einem neuem Betriebssystem für Internet Appliances arbeitet. Jetzt, nachdem wir dies in die Produktentwicklung von Gateway eingebracht haben, war es sinnvoll, einen Käufer für Amiga zu finden", erklärte Peter Ashkin, Vizepräsident von Gateway. Wie es um die Zukunft der Amiga-Hardware bestellt ist, bleibt allerdings noch etwas im Dunkeln. "Jetzt können wir den Job beenden, der 15 Jahre zuvor begonnen wurde", kommentierte Bill McEwen, Chef von Amino Development, zwar, wollte sich aber bislang nicht weiter dazu äußern, was dies für die Amiga-Systeme zu bedeuten hat. (heise)