Strasshof a. d. Nordbahn - Rund 13.800 neue
Dauerarbeitsplätze, 667 Mio. Euro Bruttoinlandsprodukt sowie 467 Mio.
Euro zusätzliches Volkseinkommen pro Jahr: Dieses Potenzial
bescheinigt eine Studie des Volkswirtschaftsexperten Friedrich
Schneider von der Johannes Kepler Universität Linz dem geplanten
Gewerbe- und Industriepark (GIP) Wien-Nordost in Strasshof a. d.
Nordbahn (Bezirk Gänserndorf). Auf mehr als 140 Hektar soll in den
kommenden zehn Jahren der GIP errichtet werden.
Entstehen soll dort ein hochmoderner Gewerbe- und Technologiepark
(der größte in Österreich) mit insgesamt 2.000 Arbeitsplätzen, eine
"Marchfeld Akademie" als neue Ausbildungsstätte und Zentrum für den
Wissenstransfer zwischen Wirtschaft und Wissenschaft, 1.000
Baugrundstücke für rund 3.500 Einwohner, sowie eine ganze Reihe neuer
Sozial- und Freizeiteinrichtungen samt eines neuen Gemeindezentrums.
"Die Realisierung des Projektes ist notwendig, um das Marchfeld als
wettbewerbsfähige Region abzusichern", so Schneider.
"Revolutionäre ökologische Planung"
Gesellschafter der GIP-Aufschließungsgesellschaft sind zu je einem
Viertel der Raiffeisenverband Salzburg, die Raiffeisenlandesbank
Niederösterreich, die NÖ Landes-Entwicklungsagentur ECO PLUS und
private Investoren, die sich in der Strasshofer
Grundbesitzgesellschaft zusammengeschlossen haben. Das Projekt
verfolge einen "völlig neuen integrierten Ansatz - einschließlich
einer revolutionären ökologischen Planung", heißt es in der Studie.
Die Gesamtinvestitionen in der Höhe von 486 Mio. Euro würden
zusätzlich "gewaltige Wertschöpfung" schaffen.
Schneiders Schlussfolgerung deckt sich mit einer Studie des
Österreichischen Institutes für Raumforschung (ÖIR), wonach die
Region Marchfeld in zehn Jahren ohne Gegenmaßnahmen gegenüber den
Grenzräumen in Tschechien, der Slowakei und Ungarn nicht mehr
bestehen kann. Demnach würden so in den Bezirken Gänserndorf und
Mistelbach 30.000 Arbeitsplätze fehlen. Während im Normalfall nahe
Großstädte solche Lücken kompensieren, ist dies hier laut ÖIR nicht
der Fall. Die Wiener Bezirke Floridsdorf und Donaustadt, die
Arbeitsplätze für die Menschen des Marchfelds bieten könnten, würden
in zehn Jahren für ihre eigene Bevölkerung nochmals 40.000 Jobs zu
wenig aufweisen.(APA)