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London - Die Softdrink-Herstellung zählt zu den profitabelsten Industriezweigen der Welt. Die globalen Produzenten greifen immer noch auf zum Teil 100 Jahre alte Rezepte zurück. Nun sagen ihnen Zahnärzte den Kampf an: wenn nämlich die Rezepturen nicht schleunigst verändert werden, droht den Konsumenten eine rasante Zunahme von Zahnerkrankungen. Grund dafür sind die zum Teil hohen Säuregehalte der süßen Getränke, berichtet BBC-Online.

Zumindest Kalzium müsste in den meisten der international vermarkteten Softdrinks dazugegeben werden, fordert etwa die British Dental Association. Das würde den zahnschädigenden Aspekt etwas reduzieren, erklären die Experten. "Niemand will den Genuss der Drinks verbieten, aber eine Formulierung sicherer und gesünderer Zutaten wäre wünschenswert", so Liz Kay von der British Dental Association. Untersuchungen der Universität von Island sind zum Schluss gekommen, dass insbesondere Brausegetränke die Zähne extrem angreifen. Im British Medical Journal meinen die isländischen Experten, dass der Getränkeindustrie dieser Vorschlag zu unterbreiten ist. "Gerade bei Jugendlichen und Teenagern ist das Problem der Zahnerosion besonders groß. Nach Untersuchungen steht fest, dass der Genuss von sauren Softdrinks in unmittelbarem Zusammenhang mit der Zahnerosion steht", urteilen die Forscher aus Reykjavik. "Zahnerosion ist ein wachsendes Problem und steht in unmittelbarem Zusammenhang mit dem steigenden Konsum der sauren Softdrinks", argumentiert Kay.

Nach Angaben von BBC hatte die britische Coca-Cola-Company keine Stellungnahme zum Thema "Änderung der Rezepturen" abgegeben. Allerdings argumentierte die Sprecherin des Konzerns, dass Konsumentenwünsche und Produktqualität höchste Priorität genießen. Ein Sprecher der britischen Soft Drink Association gab an, dass das Gesundheitsrisiko dadurch vermindert werden kann, indem die Drinks gemeinsam mit einer Mahlzeit eingenommen werden. Bereits im Vorfeld der Diskussion um die Schädlichkeit der zuckerhaltigen Getränke kündigte EU-Verbraucherkommissar David Byrne kündigte an, er wolle Klarheit und Sicherheit für die Verbraucher schaffen. Ob fett- oder zuckerfrei, auf Lebensmittelverpackungen darf in Zukunft nur noch angegeben sein, was wissenschaftlich korrekt nachgewiesen ist. (pte)