Wien - Der Geschäftsführer der Neos, Ferri Thierry, hat seine Ablehnung des ungarischen Ex-Diktators Miklós Horthy klargestellt. Der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG), Oskar Deutsch, hatte am Donnerstag eine Abgrenzung Thierrys gefordert. 

Thierry hatte am 25. September 2012 auf Twitter geschrieben, dass Horthy "in der Tat ein kompliziertes Thema" sei, das "schwierig auf 140 Zeichen abzuhandeln" sei. Jeder wisse, "dass unter Horthys Herrschaft Juden diskriminiert und in den Tod getrieben wurden", erklärt der IKG-Präsident. Auf Twitter hatte es damals auch Diskussionen darüber gegeben, dass die Thierrys Beratungsfirma für die ungarische Regierung unter deren Chef Viktor Orbán tätig war.

Thierry veröffentlichte nun am Donnerstag auf Facebook eine Stellungnahme. "Antisemitismus und Judenverfolgung in Ungarn unter der Herrschaft von Miklós Horthy sind unbestritten. Ich verurteile sie selbstverständlich und vehement - ebenso wie jede andere Erscheinung von Antisemitismus", schrieb er.

Thierry macht zudem auf seine Grundhaltung in diesen Fragen aufmerksam. "Ich war einige Jahre lang Sprecher der 'Plattform für offene Politik', die immer aktiv, explizit und öffentlich gegen Antisemitismus aufgetreten ist." Zudem sei er jahrelang als kostenloser Berater der "Jüdischen Liberalen Gemeinde Wien Or Chadasch" tätig gewesen. "Gerade weil ich mich seit vielen Jahren für Menschenrechte und demokratische Grundwerte engagiere (auch in Ungarn), habe ich mich für eine Tätigkeit bei Neos entschieden." (APA/red, derStandard.at, 10.10.2013)