Baden - Der im Zuge eines Obsorgestreits von seinem Vater am Montag aus Baden "entführte" vierjährige Bub soll sich auf Sark befinden, einer Insel im Ärmelkanal. Das berichtete die Zeitung "Österreich" am Donnerstag. Der Millionär sei mit dem Buben in seiner dortigen Anwaltskanzlei aufgetaucht. Laut dem Bericht steht eine Entscheidung eines Gerichts auf der Kanalinsel Guernsey bevor.

Von der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt gebe es dazu keinerlei Angaben, sagte deren Sprecher Erich Habitzl. Ein Ermittlungsverfahren in der Causa sei jedenfalls anhängig, man prüfe die internationale Zuständigkeit in der Obsorgefrage.

Eine Bestätigung kam von der Wiener Rechtsanwaltskanzlei Schönhart. Der Bub sei wohlauf und der Vater noch in der Nacht von der Polizei befragt worden, hieß es. Die Verhandlung in Guernsey dürfte am Montag stattfinden, die Mutter werde demnächst dorthin fliegen.

Von Spielplatz verschwunden

Das Anwaltsehepaar lebe laut dem Zeitungsbericht getrennt, die zu ihren Eltern nach Baden gezogene Mutter (41) sei in Österreich geboren, der Vierjährige habe auch die deutsche sowie die britische Staatsbürgerschaft. Der Vater stammt demnach von einer der Kanalsinseln mit eigenem Recht und hat nach Angaben der Kanzlei auch die deutsche Staatsbürgerschaft.

Der 43-Jährige war am Montag nach Baden gekommen und mit seinem Buben zu einem Spielplatz in einem Park gegangen. Während der die beiden begleitende Großvater eine Toilette aufgesucht habe, habe sich der Mann mit dem Kind abgesetzt. (APA, 10.10.2013)