Wien - Beim heimische Panzerbauer Steyr steht nächstes Jahr ein massiver Stellenabbau bevor. Von derzeit 400 Stamm- und Leihmitarbeitern dürften laut Betriebsratsschätzungen nur zwischen 70 und 150 übrig bleiben. "Seit dem Sommer laufen Verhandlungen über einen Sozialplan", bestätigte Betriebsratschef Manfred Bauer Informationen. Von Steyr, Tochter des US-Waffenkonzerns General Dynamics (GD), gibt es bisher keine Stellungnahme. Die Verhandlungen über den Sozialplan seien "fast fertig", mit ersten Kündigungen ist Anfang nächsten Jahres zu rechnen, sagte Bauer. Seinen Infos zufolge soll der Abbau aber "nicht auf einen Schlag" über die Bühne gehen.

Im April läuft für das Werk in Wien-Simmering ein großer Serienauftrag aus Kuwait für den Radpanzer "Pandur" aus. Laut Bauer fehlt es danach an größeren Folgeaufträgen. Pandur-Radpanzer sowie die Schützenpanzer des Typs "Ulan" stehen auch beim österreichischen Bundesheer im Einsatz. Die Reparatur- und Wartungsarbeiten für beide Modelle sollen aber Wien bleiben. Ob allerdings am Standort Wien-Simmering, ist derzeit unklar. Das Firmengelände wurde laut Grundbuch im Jahr 2005 an die Manstein Immobilienverwertung verkauft und zurückgemietet. Die Miete soll dort zuletzt deutlich erhöht worden sein, Bauer sprach von "Rechtsstreitigkeiten". Im Grundbuch wurde heuer zudem eine "Rangordnung für die Veräußerung" bis Juni 2014 verankert.

Die GD-Sparte European Land Systems fertigt neben Wien auch in Deutschland, Spanien und der Schweiz und beschäftigt laut Homepage insgesamt mehr als 2.400 Mitarbeiter. Bei der Steyr-Schwestergesellschaft Mowag baut General Dynamics den "Piranha", einen dem Pandur ähnlichen Radpanzer. (APA, 10.10.2013)