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Zwei Herren, auf die zu achten sein wird: Johan Elmander (li) und Zlatan Ibrahimovic.

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Bei der ersten Begegnung der WM-Quali mit dem ÖFB-Team im Happelstadion befand sich Elmander am Rande der Verzweiflung.

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Im Gegensatz zu Marcel Koller macht Schwedens Nationalteamtrainer Erik Hamrén vor dem Schlüsselspiel in der WM-Qualifikation am Freitagabend in der Friends Arena vor den Toren Stockholms aus seiner Startaufstellung kein Geheimnis. Zudem versprüht er leichte Zuversicht: "Ich bin zufrieden, denn im Moment liegt alles in unserer Hand. Wir benötigen keine Geschenke von den anderen Teams oder bestimmte, für uns günstige Ergebnisse in den anderen Spielen."

Die österreichischen Angriffsbemühungen werden im Vergleich zum Heimspiel im Juni von einem neuen Innenverteidigerduo erwartet. Per Nilsson (1. FC Nürnberg) und Mikael Antonsson (FC Bologna) werden nach übereinstimmenden schwedischen Medienberichten das Gespann bilden, beide mussten mit ihren Vereinsmannschaften zuletzt empfindliche Heimniederlagen hinnehmen (0:5 gegen den HSV bzw. 1:4 gegen Hellas Verona). Der frühere Austria Wien-Akteur Antonsson ist Klubkollege von György Garics in der Serie A. Andreas Granqvist, beim 1:2 in Wien Verursacher des Elferfouls an Harnik, dürfte wohl ebenso nicht zum Einsatz kommen wie Jonas Olsson, der im ersten Duell vor Jankos Treffer den Ball vertändelt hatte. Granqvist, vor wenigen Wochen dem lukrativen Lockruf des russischen Erstligisten FK Krasnodar erlegen, kehrte überdies erst sehr kurzfristig nach der Geburt seines Nachwuchses in das Teamtrainingslager zurück.

Mittelfeldgeneral mit Licht und Schatten

Im zentralen Mittelfeld hat Hamrén die Qual der Wahl, wen er neben seinem Rekordinternationalen Anders Svensson (mit Elfsborg Borås im September von Salzburg in der Europa League-Gruppenphase vernascht) aufstellen wird. Der 37-jährige Routinier, auf den Hamrén in nordischer Nibelungentreue nach wie vor setzt, befindet sich in der WM-Qualifikation in Hochform: Svensson erzielte im letzten Auswärtsspiel Schwedens (2:1) das Siegestor gegen Irland. Dennoch könnte seine Nominierung auf der defensiven "Sechser-Position" ein Vorteil für Österreich sein. Svensson ist nicht mehr der Schnellste, in der Rückwärtsbewegung sieht er sich gegen flinkere Gegner mitunter gezwungen, taktische Fouls zu begehen. So geschehen zum Beispiel während des Vorbereitungsspiels gegen Argentinien (2:3) im Frühjahr. In der Europa-League-Partie gegen Salzburg vermochte er als Mannschaftskapitän abgesehen von ein paar gewonnenen Kopfballduellen keinerlei offensive Akzente zu setzen.

Letztere erwartet sich Hamrén gewiss von Rasmus Elm, einem weiteren Russlandlegionär, den er aller Voraussicht nach neben Svensson im zentralen Mittelfeld aufbietet. Elm hat bereits eine Duftmarke in Graz hinterlassen, als ihm 2008 im Freundschaftsspiel gegen Österreich sein erstes Länderspieltor gelang. Der von einer Verletzung rechtzeitig für die beiden letzten Qualifikations-Gruppenspiele genesene Mittelfeldspieler bekam den Vorzug gegenüber Kim Källström. Dieser hatte nach seiner Nichtberücksichtigung zuletzt wegen mangelnder Spielpraxis wieder auf einen Einsatz gepocht: "Das Argument, ich bekäme bei Spartak Moskau zuwenige Minuten, ist weggefallen". Den Platz auf der Bank teilt sich Källström vorerst wohl mit Pontus Wernbloom, den Hamrén je nach Spielverlauf mit dem Spezialauftrag bringen könnte, die Kreise von Alaba einzuschränken.

Zlatan vorne kein Alleinunterhalter

Im Sturm wird wenig überraschend Zlatan Ibrahimovic im Fokus stehen. Der Teamchef ist voll des Lobs für seinen Kapitän: "Es ist einfach fantastisch, wenn man sieht, wie er sich insbesondere mit den jungen Spielern beschäftigt, sich um sie kümmert und als Führungsspieler Verantwortung übernimmt." Der Stürmerstar war in den letzten Matches für PSG der überragende Mann seines Teams, traf sowohl gegen Benfica in der Champions League als auch im Derby de France gegen Marseille. "Ibra" machte diese Woche allerdings ein Bluterguß im Oberschenkel zu schaffen, in den Pressekonferenzen gab er sich jedoch betont gelassen: "Es fühlt sich bereits wesentlich besser an." Und selbst wenn es ihn im Match noch zwicken sollte, bleibt immer noch seine Lufthoheit als unberechenbares Gefahrenmoment für die ÖFB-Hintermannschaft. In dieser Kategorie wird Ibrahimovic vom äußerst kopfballstarken Johan Elmander unterstützt, der im Gegensatz zu seinem Kapitän im Happelstadion getroffen hatte. (Martin Wolf, derStandard.at, 10.10.2013)

Schwedens zu erwartende Startelf (4-4-2):  Andreas Isaksson; Mikael Lustig, Per Nilsson, Mikael Antonsson, Martin Olsson; Sebastian Larsson, Anders Svensson, Rasmus Elm, Alexander Kacaniklic, Johan Elmander, Zlatan Ibrahimovic.