Damaskus - Die internationalen Inspektoren, die Syriens Chemiewaffen zerstören sollen, haben bisher drei Lagerstätten besucht. Ihr Einsatz gestaltet sich zunehmend schwierig, weil manche der insgesamt 20 Depots nur erreichbar sind, indem man von den Aufständischen kontrolliertes Territorium durchquert. Das US-Verteidigungsministerium ist bereit, den Experten eine neuentwickelte Hydrolyseanlage zur Verfügung zu stellen, die pro Tag 25 Tonnen chemische Kampfstoffe vernichten kann.

Die Arabische Liga rief indes am Donnerstag die Konfliktparteien auf, während des nächste Wo- che beginnenden Eid-al-Fitr-Fests einen Waffenstillstand zu vereinbaren.

Nationalbank unter Beschuss

Von syrischen Rebellen abgefeuerte Mörsergeschosse haben am Donnerstag das Gebäude der Nationalbank im Zentrum von Damaskus getroffen. In den südlichen Vorstädten der Hauptstadt kam es zu heftigen Gefechten zwischen der Armee und Aufständischen. In Homs brannte gleichzeitig nach mehreren Artillerietreffern die zweitgrößte Raffinerie des Landes. Die Produktion stand allerdings bereits vorher fast still, weil der Großteil der Ölquellen in der Gewalt der Rebellen ist. Vor Kriegsbeginn förderte Syrien täglich 380.000 Barrel (rund 60 Millionen Liter) Erdöl, mittlerweile nur noch 39.000 Barrel. (bed, DER STANDARD, 11.10.2013)