Monika Lindner ist kurz angebunden. "Sie glauben nicht ernsthaft, dass Sie eine Antwort bekommen", erwidert sie einen Anruf des STANDARD - und legt auf. Andernorts soll die Ex-ORF-Chefin redseliger sein. Ja, es werden Gespräche mit Lindner geführt, heißt es aus der ÖVP. Thema: ihre Eingemeindung in die schwarze Parlamentsriege. An sich wollte Lindner für das Team Stronach in den Nationalrat, zog aber zurück, als sie sich als "Speerspitze" gegen die ÖVP missbraucht fühlte. Weil die Liste da schon fixiert war, hat die 68-Jährige dennoch einen Sitz errungen - und das Gemunkel hinter den Kulissen deutet darauf hin, dass sie diesen annimmt. In der ÖVP, die sich über ein 48. Mandat freuen könnte, haben Lindner viele den Seitensprung verziehen, schließlich sei sie von Stronach "überrumpelt" worden. Entscheidend wäre der Zuwachs aber nicht: Auf eine schwarz-blaue Mehrheit würden weitere vier Mandate fehlen. (jo, DER STANDARD, 12.10.2013)