Krebspatienten haben an sich schon ein stark erhöhtes Risiko, eine Thromboembolie zu bekommen. Bei Menschen mit bösartigen Erkrankungen und Krampfadern verdoppelt sich die Gefährdung noch einmal. Das ergibt sich aus einer neuen Auswertung der "Vienna Cancer and Thrombosis Study" (CATS), wie die MedUni Wien am 15. Oktober mitteilte.

Die Studie wurde mit dem Ziel initiiert, Risikofaktoren für das Auftreten von Thrombosen bei Krebspatienten zu identifizieren. In manchen Fällen treten tiefe Beinvenenthrombosen oder Lungenembolien erst im Rahmen von diagnostizierten Krebserkrankungen auf, manchmal stellen sich auch das erste Zeichen einer bösartigen Erkrankung dar. Vor allem Pulmonalembolien können zu einer tödlichen Gefahr werden.

Bessere Vorsorge

Die CATS-Untersuchung läuft seit nun zehn Jahren unter der Leitung der Blutgerinnungsspezialistin Ingrid Pabinger an der Universitätsklinik für Innere Medizin I im Wiener AKH an der Klinischen Abteilung für Hämatologie und Hämosteseologie. In einer jetzt durchgeführten aktuellen Auswertung wurden 1.270 Patienten zwei Jahre lang beobachtet.

Die Autoren Oliver Königsbrügge und Felix Lötsch fanden unter Leitung von Cihan Ay dabei heraus, dass Patienten, die zum Zeitpunkt der Diagnose ihrer Krebserkrankung beziehungsweise bei Studieneinschluss an einer Varikose (Krampfadern) litten, ein zweifach erhöhtes Risiko für das Auftreten einer venösen Thromboembolie im weiteren Krankheitsverlauf haben.

Diese Erkenntnis könnte helfen, bei Krebspatienten eine bessere Thrombose-Vorsorge durchzuführen und die dafür in Frage kommenden Personen genauer zu identifizieren. (APA/red, 15.10.2013)