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Karl Musil.

Foto: apa/Konservatorium der Stadt Wien

Wien - Karl Musil, ehemaliger Erster Solotänzer der Wiener Staatsoper, ist gestern am Montag nach langer und schwerer Krankheit verstorben. Das melden Staatsoper, Staatsballett und Ballettakademie in einer Aussendung.

Musil wurde am 3. November 1939 in Wien geboren. Er studierte an der Ballettschule der Wiener Staatsoper sowie u.a. bei Nora Kiss, Andrew Hardie, Errol Addison und Edward Caton. 1953 wurde Musil Mitglied des Wiener Staatsopernballetts, avancierte 1958 zum Solotänzer und war von 1965 bis 1983 Erster Solotänzer. In Wien tanzte er u.a. Rollen wie Prinz Siegfried, Herzog Albrecht, Basil, Nussknacker-Prinz, Pagodenprinz und Romeo. Im Ausland war er u. a. als Partner von Margot Fonteyn, Beryl Grey, Swetlana Beriosowa und Irina Borowska zu sehen und wirkte in zahlreichen Ballettfilmen mit.

Präsident des Österreichischen Tanzrates

Als Choreograf war Karl Musil, von dem die Tanzhistorikerin Lillian Moore schrieb, dass er seit Fanny Elßler der erste österreichische Tänzer war, der internationale Anerkennung erlangte, ebenso tätig wie als Ballettmeister am Stadttheater Baden. 1979 bis 1984 lehrte er an der Ballettschule der Österreichischen Bundestheater, danach am Konservatorium der Stadt Wien, wo er von 1991 bis 2005 Leiter der Ballettabteilung war. 2008 sowie 2010-12 unterrichtete er an der Ballettakademie der Wiener Staatsoper.

Seit 1993 war Musil Träger des Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst I. Klasse und Präsident des Österreichischen Tanzrates. Seine 2010 erschienene Autobiografie trägt den Titel "Kleiner Mann wie hoch das Bein. Der erste Solotänzer der Wiener Staatsoper erinnert sich". (APA, 15.10.2013)