Wien - Biochemiker haben entdeckt, dass ein bestimmtes Zell-Enzym eine äußerst wertvolle Doppelrolle spielt: In einer neuen Arbeit, die jetzt im Wissenschaftsmagazin "PNAS" erschienen ist, zeigen Nurten Saydam von der MedUni Wien und sein Team, dass das Enzym Ape1/Ref-1 nicht nur DNA-Schäden korrigiert, sondern auch Kappen der Chromosome, die sogenannten Telomere, schützt.

Ergebnisse dienen der Krebsforschung

"Das Enzym, die Endonuklease Ape1/Ref-1, ist bekannt dafür, dass es für Reparaturmechanismen bei DNA-Schäden durch oxidativen Stress verantwortlich ist", sagte die Autorin. Oxidationsschäden, Alterungsprozesse, fehlerhafte Reparaturmechanismen und Ähnliches werden zum Teil auch hinter der Entstehung von Krebs vermutet. Deshalb ist die Aufklärung der Funktion daran beteiligter Proteine und Enzyme so wichtig.

Die Wissenschafter produzierten in Zellen verschiedene Varianten Endonuklease-Enzyms und untersuchten deren Wirkung. Dabei stellte sich heraus, dass es in Zellen ohne Ape1/Ref-1 zu einer Verkürzung der die Erbsubstanz schützenden Telomer-Kappen kam. Somit dürfte das Enzym auch bei der Verhinderung von Defekten an den Telomeren eine Rolle spielen. (APA/red, derStandard.at, 19.10.2013)