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Albino-Tigerpythons gehören zur häufigsten Zuchtvariation der ursprünglich aus Südasien stammenden Schlangenart. (Symbolbild)

Foto: EPA/VASSIL DONEV

Stattegg - Ein drei Meter langer Python ist Anfang der Woche von Schwammerlsuchern nördlich von Graz im Wald gefunden worden. Das geschwächte Tier dürfte von seinem Besitzer ausgesetzt worden sein. Reptilienexperte Werner Stangl bestätigte am Mittwoch Medienberichte, wonach es sich bereits um die dritte exotische Schlange handelt, die seit Mai im Umkreis von etwa eineinhalb Kilometern entdeckt wurde. Weitere Funde seien nicht ausgeschlossen.

Der Albino-Tigerpython wurde reglos im Laub in einem Wald in Stattegg (Bezirk Graz-Umgebung) gefunden. Da er sich nicht bewegte, dachten die Schwammersucher erst, er sei tot. Doch das Tier war wegen der niedrigen Temperaturen einfach inaktiv. Laut Stangl wäre es vermutlich innerhalb weniger Tage tot gewesen, denn Pythons sind eigentlich in tropischen Regenwäldern zu Hause.

Ein halbes Jahr in der Wildnis

Der Experte meinte, dass die Schlange zusammen mit den beiden im Mai und im Sommer gefundenen Tieren - eine Boa Constrictor und ein weiterer Albino-Tigerpython - schon im Frühjahr ausgesetzt worden sein dürfte. So lange es warm sei, könnten die Schlangen gut überleben. Jene, die im Sommer gefunden worden war, hatte beispielsweise kurz zuvor einen Fasan vertilgt.

Auch der am Montag entdeckte Python habe gefressen, doch wegen der niedrigen Temperaturen hatte er die Beute noch nicht gut verdaut und wirkte aufgebläht, sagte Stangl. Erst in den kommenden Tage werde sich zeigen, ob er überlebt, denn die Nahrung könnte zu faulen beginnen und der Schlange von innen zusetzen.

Verhalten "eine Sauerei"

Der Experte war zu "99,9 Prozent" überzeugt, dass ein und derselbe Besitzer die Tiere ausgesetzt hat, denn die nun gefundene Schlange habe bereits einige Blessuren an ihrem Körper - ähnlich wie Artgenossen, die in der freien Wildbahn leben. Das Verhalten des unbekannten Besitzers sei "eine Sauerei", so Stangl: "Alle, die ihre Tiere ordnungsgemäß anmelden, werden durch solche Leute hineingerissen."

Wer Pythons in unserem Klima aussetzt, handle tierquälerisch, denn diese Schlangen könnten bei uns nicht auf Dauer überleben. Sollten im Frühjahr noch weitere Reptilien in dem Wald frei gelassen worden sein, würden sie den Winter jedenfalls nicht überstehen, glaubt der Experte und bittet unter Tel. 0664/2801224 um Hinweise aus der Bevölkerung, um den Besitzer der Tiere auszuforschen. (APA, 16.10.2013)